Haus Regenbogen im Kaarster Westen Stadt: „Wir können uns keine Räumlichkeiten schnitzen“

Kaarst · Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses staunten nicht schlecht, als die Situation um die Jugendeinrichtung Haus Regenbogen beschrieben wurde. Dort gibt es einige Probleme.

Die Jugendeinrichtung „Haus Regenbogen“ liegt an der Elchstraße im Kaarster Westen.

Foto: Stephan Seeger

Es gibt ein Problem im Kaarster Westen, das den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses in seiner Dimension so nicht bewusst war: Die Evangelische Kirchengemeinde, Trägerin des Jugendzentrums JC in Holzbüttgen, möchte sich von der Jugendeinrichtung im Haus Regenbogen an der Elchstraße trennen. Dafür gibt es viele Gründe. Die Stadt kann auf die Schnelle keine Lösung anbieten. Zurzeit ist die Einrichtung zweimal die Woche für jeweils vier Stunden geöffnet.

Michaela Schmitt von den Grünen machte aus ihrem Ärger keinen Hehl: „Das Angebot im Kaarster Westen ist sehr notwendig. Dass wir erst jetzt von den Problemen erfahren, finde ich nicht in Ordnung. Hier und heute ist die Wichtigkeit dieser Einrichtung deutlich geworden.“ Sie plädierte für die Wiedereinführung der früheren Öffnungszeiten zum schnellstmöglichen Zeitpunkt. David Engelbrecht (FDP) sagte Folgendes: „Das hat schon eine andere Schärfe, als die Beratungsvorlage wiedergibt.“ Seine Fragen: „Wie ist der Fahrplan? Wann kann mit einer Verbesserung gerechnet werden?“ Kämmerer und Jugenddezernent Sebastian Meuser konnte keine schnelle Lösung versprechen: „Wir können uns keine Räumlichkeiten schnitzen. Und wir haben auch keine städtischen Gebäude, die wir als Jugendzentrum nutzen könnten.“ Michaela Schmitt freute sich über die Zusage, dass es mit eingeschränkten Öffnungszeiten zunächst weitergeht an der Elchstraße.

Martina Bläser vom Jugendamt erinnerte daran, dass die Evangelische Kirche im November von der Trägerschaft zurückgetreten sei. Jugendamtsleiterin Christine Thoms möchte mit anderen Trägern ins Gespräch kommen. Das Bebop habe signalisiert, Jugendliche aus dem Kaarster Westen möglicherweise in den eigenen Räumen betreuen zu können. Auch die Insel im Kaarster Osten könnte zur Entspannung der Situation beitragen.

Christiane Wünsche, Leiterin des Jugend-Centrums in Holzbüttgen, beschrieb die Probleme der Dependance an der Elchstraße: „Hier hat es das Personal nie lange gehalten. Wir haben zuletzt ganz schreckliche Bewerbungen bekommen.“ Im Haus Regenbogen sei der Anteil der „schwierigen Kinder“ hoch“. Zurzeit betreue ein Kollege aus Holzbüttgen die Kids.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Jugendfreizeiteinrichtung nach der Erweiterung der Kita auf das Kellergeschoss zurückziehen musste. Kleine Räume müsse die Jugendeinrichtung mit der Bücherei teilen. Für eine Person sei es kaum machbar, alle Kinder und Jugendlichen im Blick zu haben. Dass es für die jungen Leute keinen Außenbereich gibt, kommt erschwerend hinzu.

Im März tagt der Jugendhilfeausschuss erneut. Dann soll das Thema wieder auf der Tagesordnung stehen.