Minister des amtierenden Schützenkönigs Trauer um Minister des amtierenden Kaarster Schützenkönigs
Kaarst · Die Kaarster Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft steht unter Schock. Stephan Becht, Minister des amtierenden Schützenkönigs Markus Weber, ist am vergangenen Donnerstag verstorben. Die Trauer ist groß.
(seeg) Zwei Tage vor der ersten Karnevalssitzung hat eine Nachricht die Kaarster Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft in tiefe Trauer gestürzt: Stephan Becht, Minister des amtierenden Schützenkönigs Markus Weber, ist am vergangenen Donnerstag verstorben. Am 23. Februar hätte Becht seinen 61. Geburtstag gefeiert.
„In dieser Stunde gilt unser Mitgefühl der Familie, den Angehörigen und Freunden von Stephan. Hier zeigt sich einmal mehr, wie eng Freud und Leid oft beieinander liegen“, sagt Stefan Stamm, Geschäftsführer der Bruderschaft, zu der schockierenden Nachricht: „Letzte Woche haben wir noch gefeiert, heute beklagen wir den Verlust eines Kameraden“, so Stamm weiter. Auch Bürgermeisterin Ursula Baum drückt ihr Mitgefühl aus: „Stephan Becht wurde von vielen Kaarsterinnen und Kaarstern für sein Engagement im Brauchtum geschätzt. Er wurde mitten aus dem Leben gerissen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“
Becht, Inhaber eines Hausmeisterservice und Solarmonteur, war ein Kaarster Urgestein, wurde auf einer Couch in einem Haus auf der Langen Hecke geboren. Im Jahr 1971 trat Becht in die Kaarster Bruderschaft ein und begann seine Schützenlaufbahn bei den Scheibenschützen. Dort wurde er 1976 der erste Tellknabenkönig überhaupt. Nach einigen Jahren bei der Schützengilde trat Becht 1998 ins Jägercorps ein – und blieb diesem bis zuletzt treu. Als Jäger war er gleich dreimal Mitglied des Königshauses: 2000/2001 als Minister des damaligen Schützenkönigs Thomas Hebben, 2009/2010 als Schützenkönig und in diesem Jahr als Minister des Jubiläumskönigs Markus Weber. 1983 wurde Becht mit dem Silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet, 2001 erhielt er den Hohen Bruderschaftsorden. Erst kürzlich erhielt er auf der Mitgliederversammlung den Großen Jägercorps-Ehrenorden.
„Ich fühle immer noch eine Leere in mir“, trauert Schützenkönig Markus Weber um seinen Freund und Zugkameraden bei den „Lustige Jonge“. „Ich habe sehr viele Gemeinsamkeiten mit ihm gehabt“, erinnert er sich. Kennengelernt haben sich Weber und Becht im Alter von 19 Jahren in Kleinenbroich, sich dann aber erst einmal aus den Augen verloren. Bis zum Jahr 1991, da trafen sich die beiden im Kaarster Festzelt wieder. Damals gab Becht das Versprechen ab, Weber als Adjutant zu unterstützen, wenn er als Jägermajor auf das Pferd steigt. „Und Stephan hat sein Wort gehalten, das ist viel wert“, sagt Weber. Von 1999 bis 2004 ritt Becht an seiner Seite.
Als Minister sei Stephan Becht „mit Begeisterung dabei gewesen, er hat jede Veranstaltung genossen“, erklärt Weber. Einen neuen Minister will der Schützenkönig nicht ernennen. „Stephan wird nicht ersetzt, der Platz bleibt frei“, stellt Weber klar.