Lars Christoph ist Bürgermeisterkandidat in Kaarst Christoph sticht Nienhaus aus
Vorst. · Bei der Wahl zum BM-Kandidaten der CDU setzte sich Lars Christoph gegen Amtsinhaberin Ulrike Nienhaus durch.
Als der NRW-Finanzminister und CDU-Kreisvorsitzender Lutz Lienenkämper gegen 22.20 Uhr am Montag das Ergebnis verkündete, hatten die Kaarster CDU-Mitglieder endlich Gewissheit: Lars Christoph hat sich im internen Bewerberduell für die Aufstellung des Bürgermeisterkandidaten gegen Ulrike Nienhaus durchgesetzt. Das Ergebnis war knapp: 174 der 339 abgegebenen Stimmen sammelte Christoph ein, für Nienhaus votierten 163 Mitglieder. Zwei enthielten sich. In Prozenten ausgedrückt: 51,6 zu 48,4. Mit der Wahl von Christoph läuteten die CDU-Mitglieder einen Generationswechsel ein: Christoph ist 40 Jahre alt, Nienhaus wird 64.
Die Mitglieder, die sich vor der Wahl noch nicht auf einen Kandidaten festgelegt hatten, hat Christoph mit seiner Rede überzeugen können. Zwar stellte der Verwaltungsanwalt bei den beiden Mitgliederversammlungen in Kaarst und Büttgen bereits seine Visionen und Pläne vor, doch in der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums lief er zur Bestform auf. Auch in der anschließenden Fragerunde hatte er zu jeder Frage eine Antwort parat. Nach der gewonnenen Wahl war Christoph spürbar erleichtert. „Die Freude ist groß, keine Frage. Die letzten Wochen waren schon sehr anstrengend“, sagte er am Tag nach der Versammlung.
Nienhaus erweist sich als
eine faire Verliererin
Vor allem freut er sich darüber, dass einige Mitglieder, die ihr Kreuz bei Ulrike Nienhaus gesetzt hatten, nun ihn unterstützen. Seine Aufgabe besteht nun darin, auch die restlichen Mitglieder von sich zu überzeugen. Die Enttäuschung seiner Kontrahentin und ihrer Unterstützer kann er nachvollziehen. „Das wäre bei mir ja auch so gewesen“, gibt er zu. Und Nienhaus? Zwar wurde im Vorfeld noch einmal mit einem offenen Brief und einem Foto ordentlich die Werbetrommel für die Amtsinhaberin gerührt, doch das brachte am Ende nichts – auch wenn sie trotzdem ein gutes Ergebnis erzielte. Nach der Ergebnisverkündung leerte sich die Aula zur Hälfte, viele ihrer Unterstützer gingen enttäuscht nach Hause. Auch Nienhaus selbst wirkte niedergeschlagen, zeigte in der Niederlage allerdings Größe. Sie gratulierte Christoph und bedankte sich bei ihren Unterstützern.
Wie geht es jetzt weiter für die CDU? Klar ist: Sie braucht im kommenden Jahr einen neuen Fraktionsvorsitzenden, denn Lars Christoph scheidet als Bürgermeisterkandidat für dieses Amt aus. Und womöglich muss die Partei auch einen neuen Vorsitzenden für den Ortsverband Büttgen finden, denn Carl-Wilhelm Bienefeld kündigte intern bereits an, sein Amt niederzulegen, sollte Christoph die Wahl gewinnen. Und ob die rund 100 Mitglieder, die in den vergangenen Monaten vor der Wahl in die Partei eingetreten sind, dabei bleiben, ist ungewiss. „Die Eintritte liegen über dem Durchschnitt, das ist bei einem solchen Vorgang aber normal“, sagt Christoph, der das Ergebnis nun erst einmal sacken lassen möchte und dann mit dem Wahlkampf beginnt. Anfang 2020 soll die Mannschaft für den Rat aufgestellt werden, gleichzeitig will Christoph um „Vertrauen und Unterstützung“ in der Bürgerschaft werben.Wie es mit Nienhaus weitergeht, ist unklar. Als Amtsinhaberin hat sie die Möglichkeit, als Einzelbewerberin für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, dann ohne die Mehrheit der größten Kaarster Partei im Rücken.