Vorst. Die Kaarster CDU sortiert ihre Ratsmannschaft neu

Vorst. · Elf neue Kandidaten für 22 Wahlkreise. Mehr Frauen sollen in den Stadtrat einziehen.

Die Corona-Krise hat auch die Mitgliederversammlung der CDU getroffen. Auf Händeschütteln wurde verzichtet, die Mitglieder konnten sich so hinsetzen, dass der Platz neben ihnen frei war. Zwar haben im Vorfeld viele wegen des grassierenden Virus abgesagt, dennoch waren 81 stimmberechtigte Mitglieder in die Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums gekommen. „Ohne Corona wären es wahrscheinlich rund 130 gewesen“, sagt der CDU-Vorsitzende Lars Christoph.

Auf der Versammlung wurden die Kandidaten für die 22 Wahlkreise im Stadtgebiet gewählt – und allen vom Vorstand und den Ortsverbänden Kaarst und Büttgen vorgeschlagenen Kandidaten wurde das Vertrauen ausgesprochen. Lediglich im Wahlkreis 11 gab es eine Kampf-Kandidatur zwischen Theo Thissen und Helmi Groß. Thissen, seit 1979 Ratsmitglied, setzte sich mit 46 zu 33 Stimmen durch. Wahlsieger des Abends war Johannes Küppers, der für Marcel Schulze Bomke-Vossschulte im Wahlkreis 9 antrat. Der Landwirt erhielt 77 Ja-Stimmen. Die knappste Entscheidung fiel im Wahlkreis 20 in Büttgen: Hier wurde Tatjana Brodka-Gläser mit nur 46 Stimmen aufgestellt und tritt gegen Uschi Baum, Bürgermeisterkandidatin der FDP, an. Die CDU hat elf neue Direktkandidaten aufgestellt. Ausgeschieden sind unter anderem die beiden Urgesteine Volker Schöneberg und Schulze Bomke-Vossschulte.

Reserveliste wird erstmals
von einer Frau angeführt

Drei Kandidaten werden an anderer Stelle zur Wahl stehen: Sven Ladeck und Dilek Haupt kandidieren neben Richard Streck für den Kreistag, Lars Christoph möchte Bürgermeister der Stadt Kaarst werden. Das Trio scheidet also auch aus dem Rat aus. Dagegen wurden in Lars Witte (23) oder Dennis Heinz (28) zwei junge Männer für ihre Wahlkreise aufgestellt. Unter den 22 Direktkandidaten sind zudem sechs Frauen. Lars Christoph ist mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden. „Das zeigt, dass die Ortsverbände und der Parteivorstand gute Vorarbeit geleistet haben“, sagt der Vorsitzende. Die Reserveliste wird in Person von Sabine Mieruch erstmals in der CDU-Geschichte von einer Frau angeführt, zwei der ersten drei Listenplätze sind in weiblicher Hand. „Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung“, sagt Christoph.

Die elf neuen Direktkandidaten für die Wahlkreise werden so schnell wie möglich in die Arbeit der jetzigen Fraktion eingebunden, um Erfahrung zu sammeln und sich kennenzulernen. „Auch die jungen Leute nehmen wir direkt in die Verantwortung“, sagt Christoph. In allen Wahlkreisen habe es mehr geeignete Kandidaten als Plätze gegeben, daher war es „eine Herausforderung, das zu moderieren, ohne jemanden zu enttäuschen“, sagt der Vorsitzende. Von den Mitgliedern ab Platz 23 auf der Reserveliste hätte jedem auch ein Direktmandat übergeben werden können. „Wir sind für die nächsten fünf Jahre sehr gut aufgestellt“, resümiert der Kaarster CDU-Chef.