Bürgermeister-Wahlkampf in Kaarst eröffnet Lars Christoph will Nienhaus ablösen

Kaarst. · Lars Christoph fordert Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus heraus. Im Oktober entscheidet die CDU über ihren Kandidaten.

Lars Christoph will Bürgermeister werden.

Foto: Georg Salzburg

Es kommt einem Misstrauensvotum gleich. In einer Mitteilung an die rund 450 Mitglieder haben die stellvertretenden Parteivorsitzenden Franjo Rademacher und Sabine Mieruch mitgeteilt, dass sich zwei Kandidaten bei der Mitgliederversammlung im Herbst um die Aufstellung für das Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl 2020 streiten werden: Amtsinhaberin Ulrike Nienhaus und Herausforderer Lars Christoph. „Mit der amtierenden Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus und dem langjährigen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Lars Christoph bietet die CDU ihren Mitgliedern bereits jetzt zwei veritable Kandidaten an“, heißt es.

Ulrike Nienhaus löst damit ihr Versprechen aus dem letzten Wahlkampf ein. „Ich kandidiere für das Amt der Bürgermeisterin und löse damit mein Zusage aus dem Wahlkampf 2015 ein, für zwei Amtsperioden zur Verfügung zu stehen“, sagt sie. Das Amt mache ihr „große Freude“ und sie erhalte viel Zustimmung aus der Bevölkerung. Nienhaus zieht ein positives Zwischenfazit: „Ich konnte eine Vielzahl von Projekten anstoßen und zum Teil auch schon umsetzen. Meine Zwischenbilanz kann sich sehen lassen.“ Als Beispiel nennt Nienhaus die beiden Kitas an der Erftstraße und am Hoverkamp, die neu gebaut wurden und als wichtigstes Projekt ihrer Arbeit das größte Bauprojekt in der Geschichte der Stadt: die Gesamtschule Büttgen. Außerdem schreibt sich Nienhaus das neue Feuerwehrhaus in Büttgen auf ihre Fahnen, das „eines der modernsten Feuerwehr-Häuser in der Region“ sei. Projekte wie die Entwicklung der Innenstadt oder der Gewerbegebiete will Nienhaus in ihrer zweiten Amtszeit weiter voranbringen und „Ergebnisse liefern“. Nienhaus: „Die Entwicklung der Stadtmitte Kaarst und der Ortsmitte Büttgen liegen mir besonders am Herzen. Daran lasse ich mich nach meiner zweiten Amtszeit messen.“

Weiter Kandidaten
sind nicht ausgeschlossen

Doch auch Lars Christoph traut sich das Bürgermeisteramt zu – und wie aus Parteikreisen zu hören ist, verfügt er über eine interne Mehrheit. „Ich glaube, ich kann der Stadt eine Perspektive bis 2030 bieten. Ich habe genug politische Erfahrung für dieses Amt“, sagt Christoph. Er spüre eine Rückendeckung innerhalb der Partei, „sonst würde ich es nicht machen“. Sollte Christoph bei der internen Abstimmung verlieren, werde er sein Ratsmandat zur Kommunalwahl 2020 niederlegen. „Ich könnte dann meine politische Arbeit nicht mehr mit meinem Job vereinbaren. Deshalb muss ich mich jetzt entscheiden, ob ich nach links oder nach rechts gehe und nicht erst in fünf Jahren“, sagt Christoph. Es sei keine „Erpressung“, sondern habe rein mit seiner persönlichen Situation zu tun. Das weitere Verfahren werden die beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden Mieruch und Rademacher, Schatzmeister Hans-Georg Schell, der stellvertretende Schatzmeister Rainer Milde, Geschäftsführer Volker Begas sowie die Mitgliederbeauftragte Dilek Haupt leiten. Weitere Kandidaten sind nicht ausgeschlossen, diese sollten bis zum 15. Juli gemeldet werden.