Volks- und Heimatfest in Kaarst Kaarst genießt sein sonniges Schützenfest

Kaarst. · Die Kaarster feiern mit viel Freude ihr Schützenfest. Die Große Königsparade am Sonntag begeisterte König Ralf I. Stutz.

Auch beim Kaarster Schützenfest waren die beim Publikum beliebten Blumenhörner Bestandteil des Umzuges.

Foto: Andreas Woitschützke

Timo Hartmann, Schausteller aus Hagen, war mutig: Er wette am frühen Samstagvormittag, als es regnete, dass zur Festplatzeröffnung um 12 Uhr die Sonne scheinen würde. Noch glücklicher als über den Gewinn der Wette war er darüber, wie gut sein 1,3 Millionen Euro teures Fahrgeschäft „Rocket“ bei den Kirmesbesuchern ankam. Es bietet Nervenkitzel und einen tollen Ausblick von 23 Metern Höhe. Viele kleinere Attraktionen addierten sich wieder zu einem großen, gelungenen Ganzen. Und das Wetter sollte so bleiben, wie es sich bei der Festplatzeröffnung zeigte: Vorwiegend sonnig und heiter, dabei nicht zu heiß und mit einem erfrischenden Wind – einfach traumhaft.
Bürgermeisterin Ulrike Neuhaus stach das erste Bierfass an, ohne dass es zischte und schäumte und Brudermeister Claus Schiffer hatte Verständnis dass die Lust, Schützenfest zu feiern, noch ein wenig größer war als sonst. Der Grund: „Wir mussten diesmal eine Woche länger auf unser Schützenfest warten.“

König Ralf I. Stutz kommt
bei den Schützen gut an

Das Warten sollte sich gelohnt haben. Schützenkönig Ralf I. Stutz kam nicht nur bei den Kaarster Schützen sehr gut an. „Er feiert Kirmes mit Herz und Verstand“, sagte Rainer Lessmann, Minister des Büttger Königs Norbert I. Klein. Bei der Lauditio der Bürgermeisterin hatte er Tränen in den Augen stehen. Die waren draußen durch den Wind schnell wieder getrocknet. Ansonsten haben die Schützen bis jetzt eher allen Grund gehabt, Freudentränen zu vergießen. Alles andere als selbstverständlich: „Wir haben bis jetzt zwei Bewerber für das Amt des Schützenkönigs, der am Dienstag ermittelt wird“, erklärte Claus Schiffer. Kein Wunder, dass die Kaarster Schützen völlig entspannt und mit sehr vielen Menschen ihr Fest feiern, Kirmesplatz, als auch Zelt waren wieder voller friedlich feiernder Menschen. Der Samstagabend ist traditionell der richtige Zeitpunkt, um Freunde und Weggefährten, die längst aus Kaarst verzogen sind, wiederzusehen. Die Hubertusgesellschaft Kaarst 1903 verbindet eine Freundschaft mit Schützen aus Brilon-Wald im Sauerland. Sie sollten bis gestern Nachmittag bleiben und Anregungen mit nach Hause nehmen, wie sie ihr eigenes Fest noch attraktiver gestalten könnten. Was den König am meisten beeindruckt hat: „Die Besuche in den beiden Kaarster Altenheimen. Ich habe dort etliche Schützenkameraden von früher nach längerer Zeit wiedergesehen.“ Gestern bei der Großen Königsparade informierte wie immer Konny Wilms über alles Sehens- und Wissenswerte. „Richten Sie sich auf 20 Jahre in Kaarst ein“, riet er Präses Ulrich Eßer. Er verteilte vor der Parade Kreide an die Kinder, verbunden mit dem Wunsch, Feuerwehrautos auf den Asphalt zu malen. Der Hintergrund: Das Königshaus verzichtet auf Blumen und Geschenke und fördert stattdessen die Jugendfeuerwehr. Den Ehrenpräsidenten Heinrich Leßmann fragte er, ob früher das Bier besser geschmeckt habe. Zuvor war am Ehrenmal wieder ein Kranz niedergelegt worden. Präsident und Brudermeister Claus Schiffer brachte seine Freude zum Ausdruck, wie lebendig in Kaarst die Schützentradition ist: „Im Jahre 2025 feiern wird unser 575-jähriges Bestehen – ein Jubiläum das bei einem Verein in der heutigen Zeit eher selten ist.“

Heute trifft man sich ab 10.30 Uhr zum Frühschoppen, um 17 Uhr erfolgt die Aufstellung zur Königsparade und um 20.30 Uhr ist der Krönungsball.