Pfandringe Politiker lehnen Pfandringe ab

Kaarst. · Die Sammelhilfen für leere Flaschen an Papierkörben wird es nicht geben.

In Düsseldorf sind die Pfandringe vor rund drei Jahren eingeführt worden.

Foto: Stadt Düsseldorf

Pfandringe an Papierkörben im öffentlichen Raum ermöglichen die Aufnahme von leeren Pfandflaschen – sie können ruckzuck entnommen werden, ohne den gesamten Müll zu durchsuchen. Solche Pfandringe wünscht sich die SPD-Fraktion in der Stadtmitte sowie in der Nähe der Regiobahn-Haltepunkte.

Der Bau- und Umweltausschuss lehnte diesen Antrag ab, er folgte damit dem Beschlussvorschlag der Verwaltung. „Wir tun uns da relativ schwer mit, deshalb sollte zunächst mit einigen wenigen Papierkörben begonnen werden“, sagte Heiner Hannen (Die Grünen). Als bevorzugten Standort nannte er den Stadtmittepark. Mathias John (CDU) hatte grundsätzliche Zweifel an dieser Investition: „Ich glaube nicht, dass Kaarst der richtige Ort für Pfandringe ist.“ Sabine Kühl (SPD) verteidigte den Antrag: „Mit Bedauern stellt die SPD fest, dass es in Kaarst vermehrt Menschen gibt, die aufgrund ihrer finanziellen Situation gezwungen sind, Pfandflaschen zu sammeln.“ Gerade an Markttagen könne man vor allem ältere Menschen beobachten, die auf der Suche nach Pfandflaschen sind. Pfandringe würden es diesen Menschen ermöglichen, die Pfandflaschen schnell und unauffällig einzusammeln.

Die Argumente der Verwaltung überzeugten letztlich

Die Argumente der Verwaltung überzeugten letztlich. Es wurden auch zwei Kompromissvorschläge abgelehnt, nämlich den Kontakt mit der Regiobahn aufzunehmen um zu erkunden, ob diese in ihrem Zuständigkeitsbereich in irgendeiner Form aktiv werden könne und ein testweises Vorgehen mit wenigen Pfandringen.

Die Stadt hatte ermittelt, dass die Kosten für einen Pfandring bei rund 260 Euro liegen. Und die Erfahrungen von 16 anderen Städten waren alles andere als positiv. Das Resumée: Das erhoffte Ergebnis, den Flaschensammlern einen menschenwürdigen Nebenverdienst zu ermöglichen, wird mit Pfandringen nicht erreicht. Stattdessen würde man es professionell organisierten Pfandsammlern leicht machen. barni