Gaby Heier Erstes Playboy-Model arbeitet in Kaarst

Kaarst. · 1972 war Gaby Heier das erste deutsche Cover-Model des Magazins. Sie betreibt jetzt in Kaarst ein Bistro.

Auf dem Coverfoto trug Gaby Heier damals ein T-Shirt. Sie war bis zur Geburt ihres Sohnes gut im Geschäft, wie sie selbst sagt.

Foto: Privat

Im August 1972 kam der erste deutsche „Playboy“ auf den Markt. Auf dem Titelbild: die damals 22-jährige Gaby Heier. Heute ist sie 69 Jahre alt und betreibt gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Marko Filipovic das Kaarster Bistro „Friends“. Bis zum 35. Lebensjahr verdiente Gaby Heier ihr Geld als Model. Gutes Geld, wie sie heute sagt. „Mein Name war schon bekannt“, erklärt sie. Heier reiste anderthalb Jahre durch die USA, war ein halbes Jahr in Mailand und erlebte in ihrer Model-Zeit sehr viel. Entdeckt wurde sie, als sie noch Auszubildende in Düsseldorf war. Sie wurde von einer Redakteurin auf der Straße angesprochen, ob sie bereit wäre, Fotos zu machen. Ihr Vater, Kriminalkommissar, traute dem Braten allerdings nicht. Doch dann ist er mit seiner Tochter nach Hamburg ins Studio der bekannten Fotografin Charlotte March gefahren, die viel für Frauen-Zeitschriften fotografiert hat. Als ihre Bilder veröffentlicht wurden, kamen nach und nach die Anrufe rein – und Aufträge.

Bis ihr Sohn Moritz 1985 geboren wurde, hat sie als Model gearbeitet, vorwiegend in der Werbung. „Die Agenturen sind untereinander vernetzt, man kommt sehr viel rum“, erzählt Gaby Heier. Sie hat die halbe Welt gesehen und nette Leute kennengelernt – „aber auch Arschlöcher“, sagt sie. Mit dem Label „Triumph“ war sie mit 17 anderen Models in ganz Asien unterwegs, diese Erfahrungen möchte sie heute nicht missen. Gaby Heier wird immer noch zu Geburtstagsfeiern des Playboy eingeladen. Ob sie stolz darauf ist, dass sie das erste deutsche Model auf der Titelseite war? „Das ist eine komische Frage. Es war mein Job und ist einfach so passiert. Ich bin nicht stolz, aber für die anderen Leute ist es etwas Besonderes“, sagt Gaby Heier: „Zu der Zeit wurde man direkt in eine Schublade gesteckt. Ich bin dankbar, dass ich es machen konnte. Dadurch habe ich einen großen Schatz an tollen Erfahrungen bekommen.“