Kunst in Kaarst Galerie Splettstößer beendet Sommerpause

Kaarst · Karina Pauls und Rainer Storck stellen seit Freitag eine Auswahl ihrer Werke in der Galerie Splettstößer aus. Er präsentiert seine Mischtechniken an den Wänden, sie nutzt den Parkettboden für ihre Installation.

Rainer Storck und Karina Pauls präsentieren gerade „Risse und Kanten“ in der Galerie Splettstößer.

Foto: Wolfgang Walter

(barni) Die Sommerpause der Galerie Splettstößer ist vorüber. Seit Freitag stellen Karina Pauls und Rainer Storck eine Auswahl ihrer Werke aus. Was auffällt: Die Exponate der Wahl-Neusserin und des Bad Kreuznachers harmonieren bestens miteinander. Karina Pauls und Rainer Storck haben sich den Ratssaal wie folgt aufgeteilt: Er präsentiert seine Mischtechniken an den Wänden, sie nutzt den Parkettboden für ihre Installation, bei denen vier Objekte im Mittelpunkt stehen.

Die 46-Jährige reizt der Grenzbereich zwischen Skulptur und Architektur. Rigips und Passepartout-Karton sind zwei sehr gegensätzliche Materialien: Der Karton trägt zur Veredelung eines Bildes bei, Rigips, wie es im Trockenbau verwendet wird, ist in der Regel nach Abschluss der Baumaßnahme unsichtbar. Karina Pauls hatte über die Raumthematik promoviert; das Thema rückte im vergangenen Jahr mit der Restaurierung eines über 100 Jahre alten Hauses erneut in ihren Fokus, was fast alle ihre Werke, die in der Kaarster Galerie zu sehen sind, geprägt hat.

Auf den einzigartigen Parkettboden im ehemaligen Ratssaal hat sie als Künstlerin reagiert. Die Professorin an der Uni Paderborn, wo sie Kunstdidaktik und Bildhauerei lehrt, hat Muster des Parkettbodens in ihrer Installation aufgegriffen, die sie als „Brückenschlag zwischen Objekten und Raum“ begreift. An die Restaurierung ihres Hauses an der Neusser Goethestraße erinnert unter anderem eine Keramikarbeit. Sie spiegelt ein stark abstrahiertes Segment der alten Holztreppe wider. Um Architektur geht es auch bei den filigranen Buntstiftarbeiten und den Hochdrucken mit ähnlicher Ausdruckskraft. Die Hochdrucke auf Papier auf MDF im Flur sind auffallend farbstark, entsprechen aber ansonsten den Buntstiftarbeiten. Das Besondere: Die Arbeiten dieser Serie wechseln mit Bildern von Rainer Storck ab und sollen als gemeinsames Ganzes, als eine Art Fries verstanden werden. Karina Pauls nimmt damit Bezug auf die Orangerie von Schloss Dyck.

Rainer Storck stellt bereits zum vierten Mal bei Splettstößer aus. Die Einführungsrede hielt der frühere Kaarster Pfarrer und Kunstliebhaber Kurt Peter Gertz. „Er verwendet verschiedene Papiersorten und Weiß ist seine Frage“, erklärte Gertz. Auch für Storck sind Räume ein großes Thema. Er hatte sich vor der Ausstellung im Atelier von Carina Pauls umgeschaut und für diese Ausstellung diejenigen Arbeiten ausgesucht, die am besten zu ihren Werken passen. Es sind sehr ruhige Bilder mit Acrylfarben und Graphit auf Papier oder Karton, collagiert mitunter mit Packpapier.

Die Ausstellung ist bis 29. September mittwochs bis donnerstags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung unter 0162 34 22 016 geöffnet.

(barni)