Kreativität in Kaarst Kunst im Kleinformat zum Mappentag

Kaarst · Zehn Kunstschaffende aus Kaarst präsentierten im Rathaus ihre Werke und tauschten sich mit den Besuchern darüber aus. Was es am Mappentag alles zu sehen gab.

(barni) Der Mappentag ist ein niederschwelliges Angebot Kaarster Künstler. Er findet alle zwei Jahre in der Galerie des Rathauses Kaarst statt. Am Samstag war es wieder soweit: Elf Künstlerinnen und Künstler hatten sich angemeldet, zehn waren gekommen.

Beim Mappentag dominieren kleine Formate und die passenden kleinen Preise. Und es ist leicht, mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen. Für Sabine Eich war es der erste Mappentag. Ihre Blumenbilder sind sehr freie Interpretationen. Ansonsten überwogen Arbeiten, bei denen das Spiel mit der Farbe im Vordergrund steht, wobei der Weg das Ziel ist. Eine Besonderheit: Sabine Eich malt gerne auf Steinpapier, das nicht wellt, sodass darauf auch mit viel Wasser gemalt werden kann.

Susanne Gallmann hat eine Marktlücke entdeckt. Sie malt, druckt, textet, personalisiert – und vertreibt diese besondere Kunst übers Internet. Dabei wird aus dem Esszimmer der Gerichtssaal und in der Gästetoilette bekommt der Besucher Folgendes zu lesen: „Mach es dir gemütlich und setz dich bitte hin.“ Maria Höveler zeigte unter anderem Kaltnadelradierungen und Linoldrucke. Bei annähernd 30 Grad hatte sie sogar schon dezent gehaltene Weihnachtskarten mitgebracht.

Bie Heike Plohs standen Gesichter mit ihren Blicken, Gesten und Emotionen im MIttelpunkt. Tanzbilder sind die Spezialität von Trudi Sommer-Knuppertz. Sie entstehen bei der Beobachtung Tanzender. Die Künstlerin schaut dabei nie auf das Blatt, nur auf die Performance. Ein Porträt hat Trudi Sommer-Knuppertz mit den Fingern gemalt. Petra Missal leitet Malkurse. Am Samstag hatte sie Fragen zu den verschiedenen Techniken zu beantworten. Am Mappentag zeigte sie überwiegend Mischtechniken.

Michaela Kura spielt mit Schrift und Bild. Ihre Textspielereien lassen – im wahrsten Sinne des Wortes – mehrere Lesarten zu. Ille Mularski zeigte Scherenschnitte in leuchtenden Pop-Art-Farben. Die 92-Jährige bearbeitet ihre Bilder am PC. Ursula Ringes-Schages konzentriert sich weiterhin auf ihre Bilder mit Gesteinsmehl. „Das ist mein Alleinstellungsmerkmal“, sagt die Kaarsterin. Auf einigen ihrer Arbeiten ist ein Vogel schemenhaft zu erkennen. Es ist der Piepmatz aus einem Gedicht von Hilde Domin. Der Fotograf Robert Stefanski möchte zeigen, was nicht so leicht zu sehen ist. Dafür wartet er geduldig, bis sich ihm das passende Motiv bietet. Fünf Kraniche auf einem Feld, London und ein einziger roter Bus – wann sieht man so etwas schon?