Spurt in den Mai in Büttgen Zufahrten werden mit mobilen Sperren gesichert

Büttgen · Bei Großveranstaltungen müssen die Organisatoren ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept in der Tasche haben. Für den Spurt in den Mai gibt es ein solches. Wie das aussehen soll.

Beim Rosenmontagszug waren die Hauptstraßen mit großen Blumenkübeln und Traktoren versperrt, beim Spurt in den Mai sollen die neuen mobilen Sperren aufgestellt werden.

Foto: Stephan Seeger

Den „Spurt in den Mai“ im Sportforum und das tags darauf folgende Straßenrennen im Ortszentrum organisatorisch auf den Weg zu bringen, bereitet dem Team des VfR Büttgen mit Friedhelm Kirchhartz und Lars Witte an der Spitze zwar jede Menge – ehrenamtlich geleisteter – Arbeit, aber mindestens ebenso viel Freude. Doch es gibt im Vorfeld auch Dinge, die weniger spaßig sind, aber gleichwohl erledigt werden müssen. Dazu gehört spätestens seit dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept.

An dem sind seither schon viele Veranstalter gescheitert. Die Büttgener haben nach eigener Aussage in dieser Hinsicht einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: „Wir arbeiten sehr gut mit der Stadt Kaarst zusammen“, sagt Lars Witte. Bürgermeisterin Ursula Baum kann die Worte des Radsport-Abteilungsleiters nur unterstreichen: „Wir sind stolz und froh, dass es solche Veranstaltungen bei uns überhaupt noch gibt. Deshalb unterstützen wir sie mit allem, was uns zur Verfügung steht.“ Und das heißt in diesem Fall, dass an den Zufahrten zum 900 Meter langen Rundkurs mit Start und Ziel an der Pampusschule erstmals die „neuen mobilen Sperren“ (Witte) der Stadt aufgebaut werden, um zu verhindern, dass unbefugte Fahrzeuge auf die Strecke gelangen können. Bislang wurde diese Aufgabe mit schweren Lkw aus dem Bestand befreundeter Firmen, die meist auch Sponsoren der beiden Renntage sind, gelöst, doch die haben einen entscheidenden Nachteil: „Es muss immer jemand in direkter Nähe sein, um die Wagen im Notfall schnell wegfahren zu können“, sagt Witte – und nicht jeder der zahlreichen Helfer ist im Besitz eines Lkw-Führerscheins.

Mit der behördlichen Genehmigung des Sicherheitskonzepts ist der vorletzte Risikofaktor für das am 1. Mai geplante „Familienfest des Radsports“ beseitigt. Der letzte ist wie bei jeder Freiluftveranstaltung das Wetter, doch da ist Lars Witte optimistisch: „Allen Prognosen nach soll es am 1. Mai sonnig und warm werden.“ Auf Friedhelm Kirchhartz wird in diesem Fall verstärkt Arbeit zukommen. Denn je schöner das Wetter, desto höher ist die Beteiligung der Jüngsten an diesem Radsport-Event, die in den drei „Race-Bike-Kids“ genannten Rennen um 12.15 Uhr (für die Jahrgänge 2015/16), 13.50 Uhr (2017/18) und 14.25 Uhr (2019 und jünger) sowie dem den Jahrgängen 2021 und jünger vorbehaltenen Laufrad-Rennen um 14.40 Uhr an den Start gehen. Denn sie erhalten nicht nur vor dem Rennen ein T-Shirt und im Ziel Medaillen und Erinnerungsgeschenke, sondern – für viele der Höhepunkt des Tages – einen Gutschein für ein Eis. Und für deren Verteilung ist der Gesamtleiter der beiden Veranstaltungstage und „graue Eminenz“ des Büttgener Radsports zuständig. „Friedhelm hat schon die Gutschein-Abteilung bei La Rosa geplündert,“ verrät Witte, der für die vier Rennen vorsorglich 300 Startnummern bestellt hat, nachdem im Vorjahr 270 Kinder am Start waren.

Die übrigens wie auch die Teilnehmer an den Schüler- und Jugendrennen bis einschließlich der Altersgruppe U17 kein Startgeld bezahlen müssen. „Das kompensieren wir durch unsere Sponsoren“, sagt Kirchhartz – allein 28 von denen haben ein sogenanntes Patronat über ein Rennen übernommen. In den Augen von Lars Witte kein Verlustgeschäft, im Gegenteil: „Diese Nachwuchsrennen sind für uns das Einfallstor in den Radsport.“ Dass das Konzept funktioniert, zeigen die Zahlen: „Als ich 2017 hier anfing, hatten wir 170 Mitglieder, jetzt sind es über 300“, rechnet der Abteilungsleiter vor. Das, stellt Friedhelm Kirchhartz nicht ohne Stolz fest, mache den VfR Büttgen zu „einem der größten Radsportvereine Deutschlands.“ Spielen alle Faktoren mit, kommen nach dem 1. Mai vielleicht noch ein paar Mitglieder dazu.