Neue Kunst für Holzbüttgen
Drei neue Kunstwerke setzen das 1991 begonnene Stelen-Projekt „Zur Mitte hin“ fort.
Kaarst. Bereits seit 1991 verschönern Kunstwerke auf Stelen das Stadtbild in Kaarst, bisher allerdings nur in der Innenstadt und den Stadtteilen Büttgen und Vorst. Denn 1995 lief das von der Kaarster Künstlerin Martel Wiegand und Helmut Blochwitz entwickelte Kunstprojekt „Zur Mitte hin“ aus. Dieses Projekt beinhaltete sowohl verschiedene baubegleitende Kunstaktionen als auch die Installation von Kunstwerken im Innen- und Außenbereich des neuen Rat- und Bürgerhauses. Jetzt wird es in Holzbüttgen fortgeschrieben.
Vom Kulturbereich der Stadt Kaarst wurde 2008 in enger Zusammenarbeit mit Helmut Blochwitz als künstlerischem Berater des Kulturausschusses ein Konzept entwickelt, das die Fortschreibung der damaligen Idee mit der Aufstellung von Stelen in den Ortsteilen Büttgen, Holzbüttgen, Vorst und Driesch zum Ziel hatte.
Jetzt haben Ulla und Franjo Rademacher gemeinsam mit mit dem städtischen Kulturmanager Klaus Stevens, dem Künstler Jürgen Zaun und Helmut Blochwitz ein Kunstpaket für Holzbüttgen geschnürt, das den Ortsteil aufwerten soll: Im Bereich des Pfarrzentrums und der Haltestelle Kaarst-Mitte sollen zwei Stelen und eine Großskulptur aufgestellt werden.
Das Ehepaar Rademacher schenkt der Stadt eine Skulptur mit dem Titel „Die Reisende“ (Foto: Klaus Stevens). Sie wurde geschaffen von der luxemburgischen Künstlerin Yvete Gastauer-Claire, die auch die nationale Seite der luxemburgischen Zwei-Euro-Münze entworfen hat.
Die etwa 45 Zentimeter hohe Skulptur soll im Bereich des Regiobahn-Haltepunktes die Fahrgäste begrüßen.
Zudem enthält das Kunstpaket eine Schenkung an die Stadt, die der Förderkreis Holzbüttgen initiiert und begleitet hat. Es handelt sich um eine bereits existierende Groß-Skulptur von Jürgen Zaun: Das etwa dreieinhalb Meter hohe „Tor“ soll am Schnittpunkt der Straße Am Pfarrzentrum/Bruchweg auf der Wiese der katholischen Pfarrgemeinde Sieben Schmerzen Mariens stehen. Der Kirchenvorstand wird der Stadt diesen Platz für das Kunstwerk kostenlos zur Verfügung stellen. Der Künstler will die Wartung des „Tores“ übernehmen.
Ebenfalls vom Neusser Künstler Jürgen Zaun entworfen wurde das etwa ein Meter hohe Kunstwerk „Findling auf 5 Säulen“, das auf der Stele vor dem Eingang der Graf-Recke-Stiftung am Bruchweg seinen Platz finden soll.
„Wir lassen nicht locker, bis auch Holzbüttgen Teil der Kaarster Kunstroute geworden ist“, sagt Franjo Rademacher, der auch Vorsitzender des Förderkreises Holzbüttgen ist. Gerade der Bereich rund um das Pfarrzentrum und des Regiobahn-Haltepunktes sei als Eingang zum Ortsteil sehr wichtig.
Die drei neuen Kunstwerke bilden den vorläufigen Höhepunkt, einer langen Entwicklung: Im Jahr 2008 wurde die Gestaltung der Bürgersteigallee abgeschlossen, zudem wurden schon damals zwei Fundamente für die Stelen vorbereitet. Außerdem wurde der Blick in Richtung Kaarst freigelegt. Die Blickachse reicht von der Erftstraße bis zum Holzbüttgener Kirchturm — und genau dort soll auch die neue Kunstachse entstehen: „Die Reisende“ wird mit ihren Koffern in der Hand von der Regiobahn aus in Richtung Holzbüttgen blicken. „Und das ,Tor’ soll zeigen, Holzbüttgen steht für alle Menschen offen“, sagt Rademacher. „Wir haben drei Arbeiten, die für sich eine bestimmte Aussage haben, aber als Ensemble wiederum eine ganz eigene Bedeutung erhalten.“ Red