Von Büttgen bis zum Kaarster Rathaus Stadtbuslinie: Politik setzt Kostengrenze
Kaarst · Ein Kölner Planungsbüro hat im Mobilitätsausschuss eine Machbarkeitsuntersuchung für die Einrichtung einer Stadtbuslinie vorgestellt. Wo diese geplant ist und was sie kosten soll.
Im jüngsten Mobilitäts-, Umwelt-, Klimaschutz- und Landwirtschaftsausschuss ist der Lokalpolitik eine Machbarkeitsuntersuchung bezüglich einer neuen Buslinie präsentiert worden. Diese soll zwischen Büttgen und Kaarst verkehren und auch das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz rund um das schwedische Einrichtungshaus Ikea einbeziehen. Herbert Eidam vom Kölner Planungsbüro VIA stellte die Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung vor.
Was gut ist, ist bekanntlich auch nicht so ganz preiswert. Die vorgeschlagenen Alternativen würden jährliche Betriebskosten zwischen rund 860 000 und 935 000 Euro zur Folge haben. Eigentlich möchte die Stadt nicht viel mehr als 500 000 Euro pro Jahr ausgeben. Im Ausschuss herrschte Einigkeit darüber, dass das Angebot reduziert werden müsse. Außerdem soll mit Firmen wie Ikea verhandelt werden. Der Shuttle-Bus des Möbelhauses würde durch die neue Buslinie überflüssig. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wäre eine finanzielle Beteiligung wünschenswert.
Anschlüsse an S-Bahn
wären sichergestellt
Favorisiert wird die neue Variante 5. Der Verlauf der neuen Buslinie würde über die K37 und die Vom-Stein-Straße und den Büttgener Bahnhof über die Novesiastraße zurück auf die K37 führen. Was Herbert Eidam betonte: „Die Befahrung der Straßenzüge in Büttgen müssten nur in einer Fahrtrichtung erfolgen.“ In Kaarst würden die Busse zu einer Pause anhalten. Ebenfalls positiv: „Die Anschlüsse an beide S-Bahn-Linien sind sichergestellt.“ Die Variante 5 sei eine machbare und städtebaulich vorteilhafte Variante. Sie kann unter anderem genutzt werden, um schnell von Büttgen zum Kaarster Rathaus zu gelangen. In Kaarst soll der Halte- und Wendepunkt auf der Heinrich-Hertz-Straße sein. Diese neue Linie hätte eine Umlaufzeit von 56 Minuten, der Verspätungspuffer würde bei vier Minuten liegen. Von der favorisierten Linie würden 8358 Menschen profitieren. Sie könnten in einer der 15 Haltestellen ein- beziehungsweise aussteigen.
Der Takt, in dem die Busse verkehren, ist eine wesentliche Stellschraube, wenn es darum geht, die Kosten zu senken. Für einen durchgängigen 20-Minuten-Takt würden je nach Variante drei bis vier Busse erforderlich werden. Wenn entschieden wird, dass in den Nebenverkehrszeiten ein 30-Minuten-Takt ausreicht, würden zwei Busse genügen. Große Arbeitgeber wie Ikea sollen in die Entscheidungen über die Taktzeiten mit einbezogen werden, damit möglichst viele Beschäftigte die Buslinie nutzen können. Bei der Kostenberechnung war das Büro VIA von Kilometerkosten von 3,50 Euro ausgegangen. Für geltende Verträge gilt ein Kilometerpreis von zwei Euro.
Helmi Groß (CDU) fragte an, ob kleinere Busse die Kosten verringern würden. „Hauptkostenfaktor sind die Personalkosten“, erklärte Herbert Eidam. Hinzu komme, dass zu bestimmten Zeiten das Platzangebot nicht ausreichen würde. Außerdem würden kleine Busse schneller verschleißen. Die städtische Verkehrsplanerin Elke Anders erklärte, dass man sich bewusst für eine Erschließung des Gewerbegebiets um Ikea entschieden habe und nicht für Holzbüttgen – dort gebe es den Taxibus und Schulbusse.
Manfred Stranz vom Seniorenbeirat sprach von einem „Stadtrandbus“. Vorst werde von der geplanten Linie in keiner Weise profitieren. Außerdem klagte er angesichts der hohen Kosten über „Schluckauf“. „Wir finden die Variante 5 ausgesprochen gut“, erklärte Katrin Lukowitz von den Grünen. Ihr Kollege Heiner Hannen erklärte: „Der Bürgerbus wird auch nach Einrichtung der neuen Buslinie ein Thema bleiben.“ Das sieht Josef Karis von der FWG genauso: „Den Bürgerbus wollen wir auch.“
Der Ausschuss möchte, dass die jährlichen Kosten für die Stadt möglichst nicht über 500 000 Euro liegen. Hannen regte an zu ermitteln, ob zu bestimmten Zeiten nicht eine Verbindung pro Stunde ausreiche. Von den Gesprächen mit den Firmen wie Ikea verspricht man sich Zusagen, die die Kosten für die Stadt senken.