Jahresstatistik für Kaarst Unfallzahlen erreichen Zehn-Jahres-Hoch

Kaarst · Die Unfallstatistik der Kreispolizeibehörde für das Jahr 2024 zeigt ein neues Zehn-Jahres-Hoch bei den meldepflichtigen Verkehrsunfällen auf Kaarster Stadtgebiet. Die Anzahl der Unfallschwerpunkte veränderte sich dagegen nicht.

Der Kreisverkehr an der Maubisstraße/Girmes-Kreuz-Straße/Alte Heerstraße/Lange Hecke gehört weiterhin zu den Unfallschwerpunkten in Kaarst.

Foto: Stephan Seeger

Die Kreispolizeibehörde hat am Montag die Unfallstatistik für den Rhein-Kreis im Jahr 2024 veröffentlicht und dabei alle kreisangehörigen Städte einzeln betrachtet – so auch das Stadtgebiet Kaarst. Insgesamt gab es im Kreisgebiet 12 354 Verkehrsunfälle und damit weniger als im vergangenen Jahr (12 649). Umgerechnet passieren somit 34 Unfälle pro Tag. Die Zahl der Schwerverletzten stieg kreisweit von 243 auf 257 an. Von den fünf bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen starb einer in Kaarst. Seit 2015 hat es in drei Jahren jeweils ein Todesopfer gegeben: So starb 2018, 2019 und 2020 je eine Person bei einem Verkehrsunfall.

Auf Kaarster Stadtgebiet wurden 2024 insgesamt 500 meldepflichtige Verkehrsunfälle registriert und damit 24 mehr als im Jahr 2023 (plus fünf Prozent). Damit erreichte die Statistik einen traurigen Höhepunkt: Seit 2015 wurden nie mehr Unfälle registriert als im vergangenen Jahr. In den vergangenen zehn Jahren lag die Zahl der Unfälle mit 385 lediglich 2020 unter der 400-er Grenze – möglicherweise lag das auch an den Folgen der Corona-Pandemie, als der Verkehr durch den Lockdown und Homeoffice eingeschränkt war. Auch die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg um 3,7 Prozent an: 2024 wurden 113 Personen verletzt, 2023 waren es noch 109.

Die Zahl der bei den Unfällen verunglückten Personen stieg von 129 auf 132 an (plus 2,3 Prozent). Die Zahl der Leichtverletzten ging im vergangenen Jahr ebenfalls nach oben (114 statt 107 in 2023). Dagegen sank die Zahl der Schwerverletzten von 22 auf 17 Personen (minus 22,7 Prozent). Die wenigsten Verletzten gab es im Corona-Jahr 2020 (98).

Gleich geblieben ist die Zahl der verunglückten Fahrrad- und Pedelecfahrer (50). Die Anzahl der Verletzten bei dieser Art von Unfällen nahm dabei erneut zu: In 2024 wurden bei Pedelec-Unfällen 13 Menschen verletzt, 2023 waren es noch elf. Allerdings hatte die Zahl von 2022 auf 2023 deutlich um 120 Prozent zugenommen. Zum Vergleich: Im gesamten Rhein-Kreis ging die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer erneut von 544 auf 501 zurück. Für Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ist diese Zahl „immer noch zu hoch“, er kündigte an, dass die Polizei im Rhein-Kreis „weiterhin repressive und präventive Maßnahmen ergreifen wird, um die Unfallzahlen weiter zu senken“. Gleichzeitig rät er allen Fahrrad- und Pedelecfahrern dringend, einen Helm zu tragen, mit dem schwere Verletzungen bei Unfällen vermieden werden können.

Zur Unfallstatistik gehört auch die Bestimmung von Unfallschwerpunkten. So werden Kreuzungen, Einmündungen und Strecken genannt, an denen binnen eines Jahres drei Verkehrsunfälle des gleichen Grundtyps (beispielsweise Einbiegen/Kreuzen) mit Personenschaden oder ein schwerwiegender Verkehrsunfall ereignen. Auch bei drei Unfällen innerhalb von drei Jahr ungleichen Grundtyps mit Getöteten oder Schwerverletzten sowie fünf Unfällen binnen drei Jahren ungleichen Grundtyps mit Personenschaden unter Beteiligung von Fußgängern oder Radfahrern spricht die Polizei von einem Unfallschwerpunkt.

In Kaarst wurden wie im Vorjahr vier Unfallschwerpunkte ausgemacht: Die Kreuzung L381/L32 in Büttgen, die einerseits Richtung Büttgen und auf der anderen Seite Richtung Glehn führt. Auch auf die Kreuzung auf der Kaarster Straße (L154)/Nordkanalallee besteht weiterhin ein Unfallschwerpunkt. Die Kreuzung Osterather Straße (L154)/Büdericher Straße (L30) im Kaarster Norden sowie der Kreisverkehr Maubisstraße/Alte Heerstraße/Girmes-Kreuz-Straße/Lange Hecke gehören ebenfalls zu den Unfallschwerpunkten im Stadtgebiet. Dort kommt es immer wieder zu kleineren Unfällen mit Fahrradfahrern, die über oder durch den Kreisverkehr fahren.