„Woran erkenne ich, ob mein Kind schulreif ist, und wie kann ich es diesbezüglich fördern?“ – diese Frage lockte zahlreiche Eltern in die Aula des Georg-Büchne-Gymnasiums. Durch den Abend führte Referent Roland Büschges, Heilpädagoge und Vater von drei Kindern. Unterstützt wurde er von Michael Wilms, Bereichsleiter für Schule und Sport der Stadt Kaarst, sowie Petra Lehwalder, Schulleiterin der Matthias-Claudius-Schule.
Mit viel Charme und Sachverstand erklärte Büschges den anwesenden Eltern, worauf es bei der Schulreife ankommt und wie sie ihre Kinder bestmöglich auf dem Weg dahin unterstützen können. Heute werden Schulanfänger nach umfassenderen Kriterien beurteilt. Doch welche genau sind das? Ein schulreifes Kind kann seine Impulse kontrollieren, eigene Kompetenzen erkennen und bewusst lernen. Es ist zudem in der Lage, eigene Bedürfnisse zugunsten der Gemeinschaft zurückzustellen. Wichtige Basiskompetenzen, die Kinder vor dem Schuleintritt entwickeln sollten, sind motorische und sozial-emotionale Kompetenz. Zu ersterem zählt ein sicherer Umgang mit Bewegungen, Fein- und Grobmotorik, letzteres äußert sich durch Selbstbewusstsein und Interaktion mit anderen. Auch die sprachliche Kompetenz – klare Ausdrucksfähigkeit, Verständnis für gesprochene Sprache – sowie die kognitive Kompetenz – Konzentrationsfähigkeit, logisches Denken und Problemlösung – gehören zu den Kompetenzen.
Die Konzentrationsspanne eines Kindes ist dabei altersabhängig. Bei Vier- bis Fünfjährigen liegt sie bei rund zehn Minuten, Sechs- bis Siebenjährige können sich 15 und Acht- bis Neunjährige 20 Minuten konzentrieren. Die Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung ihres Kindes auf die Schule. Doch was sind schulfähige Eltern? Sie schaffen eine positive Lernumgebung, vertrauen in die Fähigkeiten ihres Kindes, würdigen die Leistungen ihres Kindes, ohne zu übertreiben, loben angemessen und bewahren Ruhe. Des Weiteren lassen sie ihr Kind los, stehen aber unterstützend zur Seite und vergleichen ihr Kind nicht mit anderen.
Ein Tipp des Experten: Medienkonsum sollte begrenzt werden. Übermäßiger Fernsehkonsum oder Bildschirmzeiten können die Entwicklung wichtiger Kompetenzen hemmen. Auf der Homepage der Stadt Kaarst finden Eltern weitere Kontaktmöglichkeiten, um offene Fragen zu klären oder individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.