Wild wie die Neandertaler
Die Büttgener zeigten sich beim Rosenmontagszug von ihrer prähistorischen Seite — ein Blickfang.
Büttgen. Am Rosenmontag erlebte die Büttgener Karnevalssession ihren Höhepunkt mit dem Rosenmontagszug. Pünktlich um 14.11 Uhr fuhr der aus 14 Wagen und 34 Fußgruppen bestehende Festzug an der von Steinstraße los.
Das Motto des diesjährigen Rosenmontagszugs „Mit jecke Tön war’s auch in der Steinzeit schön“, wurde oft und gekonnt in Szene gesetzt. Die Neandertaler hatten mit struppigem Haar und bärtigen Gesichtern die Regierung übernommen und verbreiteten mit lauten „Büttgen-Hellau“-Rufen gute Laune.
Auch in der Steinzeit gab es wohl Bienen, und diese waren ebenso nach Büttgen geflogen wie der ökologisch angetriebene Schiebe-Pkw nach Art eines Fred Feuersteins. Der hätte sich zumindest am Rosenmontag in Büttgen heimisch gefühlt.
Die Fußballer der Sportfreunde Vorst nutzten die Gelegenheit und machten einmal mehr deutlich, dass ihr schon längst in die Jahre gekommener Ascheplatz durch einen Kunstrasenplatz ersetzt werden müsste. Die „Dörper Jecke“ interpretierten die Steinzeit auf ganz eigene Art, sie teilten sie in Stein und Zeit und marschierten als Uhren verkleidet neben einem großen Stein daher.
Mit ihrem prächtigen Prinzenwagen bot das Kaarster Prinzenpaar Martina und Marc auch auf dem Rosenmontagszug eine Augenweide. Unter Jubelrufen verteilten sie ein wahres Feuerwerk an Kamelle.
Tausende Narren hatten sich bei strahlendem Wetter schon frühzeitig entlang des Zugwegs aufgestellt und erwarteten die Karnevalisten ungeduldig. „Wir haben heute noch mehr Besucher als im letzten Jahr“, teilte der für Büttgen zuständige Bereichsbeamte der Kaarster Polizei, Ralf Deblon, mit. Der Ort war von allen Seiten zugeparkt, und die Nummernschilder bewiesen, dass nicht nur Kaarster gekommen waren.
Der in Büttgen gefeierte Straßenkarneval war ganz nach dem Sinn des langjährigen Zugleiters Karl Bredt. „Guck dir das an und dann dieses Wetter!“, sagte er auf dem Wagen der Fünf Aape.
Neben ihm hatten die Vize-Bürgermeisterin Anelie Palmen und Stadtkämmerer Dieter Vogt ihre helle Freude daran, möglichst viele Kamelle unters Narrenvolk zu bringen. Die Gaben wurden anschließend emsig aufgesammelt, sodass die Männer der städtischen Straßenreinigung nach dem Zug nicht mehr viel zusammenkehren mussten.