Anna Faber feiert Europameisterschaft

In Skopje setzt sich Dormagenerin gegen Konkurrenz aus 27 Ländern durch.

Foto: privat

Dormagen. Sie kam, sah und siegte — so könnte man Anna Fabers Trip nach Skopje, der Hauptstadt von Mazedonien, bezeichnen. Ohne lange Vorbereitung und Training vor Ort holte sich die Sportlerin des WSC Bayer Dormagen den Titel der Junioren-Europameisterin im Kanuslalom Kajak.

Nach ihrem Abiball im Landestheater flog die Abiturientin dem Nationalkader hinterher. Ihr blieben nur wenige Trainingseinheiten, bevor am Mittwoch der Wettkampf eröffnet wurde. In Skopje versammelten sich die besten europäischen Nachwuchskanuten aus 27 Nationen.

Anna Faber stieg am Freitag ins Wettkampfgeschehen ein. Nach ihrem ersten Lauf lag sie bereits auf Platz 6, so dass der Einzug ins Halbfinale der besten 20 nicht mehr gefährdet war. Im zweiten Lauf der Qualifikation testete sie eine alternative Torbefahrung auf Anraten ihres Trainers Jürgen Schubert. Diese erwies sich jedoch als langsamer, und so fiel sie auf Rang 11 zurück.

Im Halbfinale am Sonntag verbesserte Faber ihre Fahrtzeit um vier Sekunden und erreichte mit einer Torberührung den dritten Platz. Damit erreichte sie ihr nächstes Ziel — das Finale. Im Kanuslalom kann jeder Finalist am Ende an die Spitze fahren. Kleine Fahrfehler werden allerdings mit bis zu 50 Strafsekunden geahndet.

Für Faber bedeutete dies: volle Konzentration und maximales Risiko. Noch einmal verbesserte sie ihre Fahrtzeit um über drei Sekunden und kämpfte sich fehlerlos durch das wilde Wasser im Matka Canyon.

Unter dem Jubel der mitlaufenden Mannschaftskameraden erfüllte sie sich ihren Traum vom internationalen Titel. „Ich kann es gar nicht glauben“, sagte sie nach ihrem Sieg. „Es war mein größter Wunsch, die Europameisterschaft zu gewinnen. Jetzt kann es in den Interrailurlaub gehen“, freute sie sich. In zwei Wochen startet die Europameisterin aber noch bei den Deutschen Meisterschaften in Augsburg.

Ein Sahnehäubchen gab es im Nachschlag: Im Mannschaftsrennen sicherte sie sich mit Celina Jones aus Augsburg und Andrea Herzog aus Meißen die Vizeeuropameisterschaft. Red