DHC Rheinland: Keine Lizenz für Bundesliga
Unabhängig vom sportlichen Abschneiden ist das Thema 1. Liga für den DHC abgehakt.
Dormagen. Der von der Insolvenz bedrohte Handballverein DHC Rheinland bekommt unabhängig vom sportlichen Abschneiden keine Lizenz für die kommende Bundesligasaison.
Das teilte jetzt die Handball-Bundesliga (HBL) mit. Die Lizenzierungs-Kommission sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Dormagener die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht erfüllt haben und somit definitiv als erster Absteiger feststehen.
Der DHC selbst hatte Anfang Februar einen Insolvenzantrag gestellt. „Unsere Richtlinien sind eben sehr streng“, sagt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Der Tabellenletzte hat nun eine Woche Zeit, gegen den Beschluss Beschwerde einzulegen. „Das wird in Ruhe diskutiert, da wir der Argumentation nicht ganz folgen können“, erklärt Vereinssprecher Detlev Zenk.
Da der DHC als Tabellenletzter ohnehin kaum noch Chancen hat, sportlich den Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen und für die laufende Saison zudem vor einem Finanzloch steht, wird wohl nicht allzu viel Energie auf die Erstligalizenz verwendet.
„Es ist klar, dass man hier in Dormagen nicht mehr in Richtung erste Liga plant“, unterstreicht Zenk. „Für uns ist entscheidend, eine Chance zu haben, in der 2. Liga zu spielen.“
Dazu müssen die Verantwortlichen möglichst schnell die Finanzlücke in Höhe von 200 000 Euro im Etat schließen. „Wir stehen kurz vor dem Bergfest und hoffen, bis zum Wochenende die Hälfte zusammen zu haben“, so der Vereinssprecher zuversichtlich.
Allein die Spendenaktion der Fans hat bisher rund 30 000 Euro eingebracht. Fast 10 000 Euro kamen bei der Rettungsparty im Sportcenter zusammen. Ohne die volle Summe reicht das Kapital jedoch nur bis zu den beiden ersten Spielen im April.
Um die Lizenz für die 2. Liga zu erhalten, muss der DHC Rheinland daher schnell wieder auf die Füße kommen. „Die Insolvenzantragsgründe müssen bis zum 30. April beseitigt sein“, sagt Bohmann unmissverständlich. Andernfalls könne keine Lizenz erteilt werden.
Ungeachtet dessen ist der DHC gestern Abend frohen Mutes zum Bundesligaspiel beim HSV Hamburg angereist (Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest) „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut“, betont Tobias Plaz.
„Natürlich hört und liest jeder einiges über die Entwicklungen rund um das Insolvenzfahren, aber das können wir nicht beeinflussen. Wir versuchen, uns ganz auf den Handball zu konzentrieren“, erzählt der Rechtsaußen vor dem Auftritt beim Tabellenführer.