FC Neuss setzt auf Genehmigung für die Kreisklasse C
Nun ist Günter Thiele in dem neuen FC Neuss als Vorstandsmitglied aktiv — und Daniel Färfers ist Vorsitzender des Vereins.
Neuss. Mit dem Aufstieg des SV Uedesheim in die Oberliga hat der Fußball in Neuss endlich wieder ein Aushängeschild. Doch unter der Hand wird über andere Vereine mehr geredet — nicht immer nur Positives.
Der VfR Neuss, Traditionsverein mit weit zurückliegenden Höhen und vielen Tiefen — von denkwürdigem Finanzgebahren und Insolvenzverfahren bis zu unappetitlichen Querelen —, bereitet sich auf den Saisonbeginn Ende August vor. Günter Thiele, einst Profi bei Fortuna Düsseldorf und auch schon mal Nationaltrainer von Venezuela, wurde im Mai als Trainer jedoch entlassen.
Zuvor hatte er vergeblich versucht, den Vorsitzenden Reinhard Wendt zu entmachten und VfR-Chef zu werden. Dahinter steckte offensichtlich auch Daniel Färfers, in der Szene wohlbekannter Mann, der über seine Spielervermittlung Pacesports Interessen hat.
Nun ist Thiele in dem neuen FC Neuss als Vorstandsmitglied aktiv — und Daniel Färfers ist Vorsitzender des Vereins. In der Kreisliga C soll gespielt werden, außerdem setze man vor allem auf Kinder- und Jugendförderung, wie Vereinssprecher Uwe Jansen sagt. Dem Spielbetrieb zur neuen Saison stand allerdings entgegen, dass der Verein keinen Platz in Neuss ergattern konnte.
Der Klub hat jetzt vielleicht doch eine Spielstätte gefunden — nicht in der Innenstadt wie erwünscht, sondern im Dormagener Stadtteil Gohr. „Wir haben am 17. Juli noch ein Gespräch, dann wird alles klar sein“, sagt Jansen und erklärt, die Genehmigung für den Spielbetrieb könne noch erteilt werden.
Dem widerspricht allerdings Karl-Josef Koch, Vorsitzender des Fußballkreises 5 Grevenbroich-Neuss, energisch. Die Frist ist Ende Juni abgelaufen, nachträglich könne der Verein laut Satzung nicht aufgenommen werden.
Als Trainer fungieren nicht wie geplant Wolfgang Bergemann, sondern Thiele und Jansen selbst. Auch Sponsoren („aus der Branche Neue Medien“) gebe es, heißt es, genannt werden sollen die aber erst bei der offiziellen Vorstellung zu Saisonbeginn.
Man sehe sich nicht als Gegenbewegung zum VfR, sagt Jansen, stellt gleichzeitig aber klar: „Mit dem Verein wollen wir nichts zu tun haben.“
Reinhard Wendt hat nach eigener Aussage keine Probleme mit der Gründung des FC Neuss. „Hätte Herr Färfers früher offen mit mir geredet, wäre das alles aber gar nicht nötig gewesen. Wir hätten einen Weg gefunden.“ Wendt will sich ganz darauf konzentrieren, mit dem VfR in der Kreisliga A den Neuanfang einzuläuten.
„Wir haben eine neue hungrige Mannschaft, Geld fließt mindestens bis Herbst aber keines.“ Der VfR Neuss benötige aktuell nur eines: „Ruhe.“