Fecht-WM: Limbachs Serie reißt - Hartung fehlt ein Treffer
Säbelfechter aus Dormagen verpassen in Budapest im Einzel eine Medaille.
Neuss/Budapest. Am Ende eines aufregenden Tages platzte es aus Vilmos Szabo heraus. „Das ist scheiße“, sagte der Säbelbundestrainer. Seine Dormagener Mannschaft hatte am Mittwoch bei den Fecht-Weltmeisterschaften in Budapest die erhoffte Einzelmedaille verpasst.
Besonders knapp war es bei Max Hartung, der im Viertelfinale gegen Wenjamin Reschetnikow 14:13 führte und sich nach einem vermeintlichen weiteren Treffer vor Freude die Maske vom Kopf riss. Doch der Jubel war zu voreilig. Danach riss der Faden bei Hartung, und er verlor gegen den späteren neuen Weltmeister aus Russland mit 14:15.
Zu diesem Zeitpunkt war derdeutsche Medaillengarant bei großen Turnieren der vergangenen Jahre bereits ausgeschieden. Nicolas Limbach scheiterte bereits im Achtelfinale mit 9:15 an Reschetnikow. Limbach hatte seit 2007 in St. Petersburg (Bronze) immer WM-Medaillen geholt: 2009 in Antalya Gold, 2010 und 2011 jeweils Silber.
Der 27-Jährige nahm es aber locker, er hatte sich in diesem Jahr auf das Studium konzentriert. Das Fechten, mit dem er sich auf Dauer natürlich nicht ernähren kann, rückte damit in den Hintergrund.“ Er hat mir meine Grenzen aufgezeigt in dieser Saison“, meinte Limbach zur deutlichen Niederlage gegen Reschetnikow.
Trainer Szabo fing sich nach seinem spontanen Ausbruch schnell wieder. „Gerade Nicolas und Benedikt haben sich bestimmt eine bessere Platzierung erhofft. Beide werden nun umso motivierte in den Team-Wettkampf gehen“, sagte Szabo zur Team-Entscheidung am Wochenende, bei der sich die deutsche Equipe gute Chancen auf eine Medaille ausrechnet, jedoch im Lauf auf das starke russische Team treffen könnte.
„Das wird eine schwere Aufgabe“, prophezeit der Bundestrainer. Kritischer ging Szabo in seiner Einzelbilanz übrigens mit dem Weltranglistenfünften Benedikt Wagner um. „Das war kopflos wie bei einer Ente“, sagte er über das 13:15 Wagners unter den Top 64 gegen den ebenfalls 23 Jahre alten Weißrussen Alexej Lichatscheuski. Früh verabschieden musste sich auch Szabos Sohn Matyas.
Der jüngste Dormagener im Team konnte sich im Tableau der besten 64 mit einer starken Leistung gegen den Amerikaner Eli Dershwitz 15:12 durchsetzen, verlor dann aber gegen die Nummer 11 der Welt, Luigi Samele (Italien), 12:15 und belegte Platz 29.