Handball: Bestes Saisonspiel trotz hoher Niederlage

TSV Dormagen zieht sich gegen Kiel achtbar aus der Affäre.

Dormagen. "Wir wollen versuchen, und achtbar aus der Affäre zu ziehen", hatte TSV-Trainer Kai Wandschneider vor dem Spiel gegen den Titelverteidiger, Pokalsieger und Championsleague-Finalisten THW Kiel verlauten lassen.

Seinem Wunsch, einer Niederlage mit weniger als zehn Toren, konnte seine Mannschaft allerdings nicht entsprechen, auch wenn sie sich beim 22:34 (10:16) sehr ordentlich verkaufte und das beste Saisonspiel zeigte. Dabei mussten die Gastgeber neben Spyros Balomenos, der heute am Wurfarm operiert wird und für drei Wochen ausfällt, auch auf Dinos Chantziaras verzichten.

Gegen die körperlich hoch überlegenen Gäste schien sich in der Anfangsphase im nicht ganz ausverkauften Sportcenter ein Debakel anzubahnen. Während die Dormagener, sichtlich von der Präsenz der Gäste beeindruckt, sich kaum gegen die Abwehrreihe durchsetzen konnten, trafen die Spieler von Meistertrainer Alfred Gislason auf der anderen Seite nach Belieben.

5:1 hieß es so nach sechs Minuten. Doch die Dormagener fanden angetrieben von Christoph Schindler und Kristian Nippes, die beide immer wieder mit Vorstößen in den Deckungsverband der Gäste für Unruhe sorgten, zurück in die Partie. Darüber hinaus steigerte sich Torhüter Vitali Feshchanka, der in der zwölften Minute einen Siebenmeter von Henrik Lundström parieren konnte.

Im Sog dieser Glanztat verkürzte der TSV bis zur 14. Minute auf 5:7, musste dann jedoch aufgrund von zwei Minuten Strafen den THW bis zur 22. Minute auf 7:13 davon ziehen lassen.

In der Folgezeit schalteten die Gäste einen Gang zurück und verwalteten bis zur Halbzeit ihren Vorsprung, um diesen dann nach der Pause kontinuierlich auszubauen. In der 48. Minute war dann auch Wandschneiders Traum von einer einstelligen Niederlage Makulatur, als Börge Lund zum 25:15 traf.

Auf Seiten der Dormagener wusste neben dem sehr agilen Nippes und dem unermüdlichen Schindler, die beide jeweils vier Tore erzielten, vor allem Abwehrchef Maciej Dmytruszynski (3 Tore) zu überzeugen. Wandschneider gab auch seinen Nachwuchskräften Kentin Mahé und Max Holst eine Chance, sich gegen die Kieler Übermannschaft zu präsentieren.