Die erste Überraschung erlebten die Zuschauer bereits vor dem Anpfiff, denn zwischen den Pfosten stand nicht Stammkeeper José Fernandez, sondern Talent Martin Hahnen. "Die sehr gute Trainingsleistungen" von Hahnen hätten den Ausschlag gegeben, ließ Trainer Wolfgang Jeschke verlauten. Am jungen Torwart lag es nicht, dass der TuS seine erste Partie verlor. Überhaupt legten die Gastgeber gleich los wie die Feuerwehr und hatten in den ersten fünf Minuten zwei gute Chancen.

Die Neusser fanden mit zunehmender Spielzeit jedoch besser ins Spiel, erarbeiteten sich ebenfalls die eine oder andere Gelegenheit und erwiesen sich im entscheidenden Moment als einen Tick abgeklärter. Zehn Minuten vor der Pause setzte sich Vincent Scheidemann über links durch, seine Hereingabe köpfte Kevin Scholz zur Führung ein.

Nach dem Seitenwechsel machte der TuS zunächst mächtig Dampf, aber die erste richtige Chance hatte wieder Neuss: In der 61. Minute vereitelte Hahnen gegen den allein vor ihm auftauchenden Scholz das 0:2. Bösinghoven hatte in der Folgezeit mehr Ballbesitz, kam aber nicht mehr gefährlich in den Strafraum des Gegners.

Wie man es besser macht, bewies der VfR in der 75. Minute: Michael Röder hämmerte den Ball aus 20 Metern ins Tor der Bösinghovener zum vorentscheidenden 2:0. Drei Minuten vor dem Ende sah Mehmet Özer noch Gelb-Rot.