Handball: Ein Kraftakt gegen den Abstieg

Mit dem heutigen Heimspiel gegen Wetzlar startet der TSV Dormagen in die schwierige zweite Saison in der Bundesliga.

Dormagen. Am Donnerstag vor einem Jahr sorgte der TSV Dormagen für einen sensationellen Punktgewinn in Kiel. Das 28:28 zum Start der Saison wurde später eins der am häufigsten zitierten Handball-Ergebnisse, schließlich war es der einzige Punktverlust des Titelverteidigers in der heimischen Halle.

Diesmal beginnt für den TSV die Meisterschaftsrunde mit einem Heimspiel: Am Freitagabend erfolgt der Anwurf im TSV Sportcenter um 19.45 Uhr gegen die HSG Wetzlar. Die Bilanz gegen die Hessen ist aus Sicht der Dormagener äußerst positiv, im Aufstiegsjahr gewann der TSV sogar drei Punkte gegen Wetzlar.

Doch daraus lässt sich sicher keine Favoritenrolle für den Gastgeber ableiten. "Auch wenn wir natürlich gewinnen wollen, so ist das erste Saisonspiel immer komplett offen", weiß Trainer Kai Wandschneider um die Besonderheiten der Auftaktspiele.

Vor allem der Rückraum macht ihm noch Sorgen: Kapitän Florian Wisotzki wird nach seiner Knie-OP weitere Wochen ausfallen. Und mehr als fraglich ist der Einsatz von Christoph Schindler und Nils Meyer: Nach den ersten Belastungstests der lädierten Schulter wird wohl erst kurz vor dem Spiel feststehen, ob Schindler auflaufen kann.

Und der im Testspiel gegen Sélestat bereits in der ersten Hälfte erlittene Muskelfaserriss in der Wade macht Meyer immer noch erheblich zu schaffen. Sollten beide nicht spielen können, dann hätte sich die Anwesenheit der Wetzlarer "Spione" beim Spiel gegen Sélestat im Nachhinein doch noch gelohnt. Denn sie sahen die Youngster, die sich um den Spielaufbau verdient machten. Max Holst und Kentin Mahé sind Alternativen im Rückraum.

Noch nicht bei 100 Prozent ihres Leistungsvermögens sind die drei Rekonvaleszenten angekommen. "Nach den langen verletzungsbedingten Pausen sind Tobias Plaz, Maciej Dmytruszynski und Dinos Chantziaras aber auf einem guten Weg", sagt Wandschneider, der festgestellt hat, dass sich alle drei in der Vorbereitung "von Woche zu Woche gesteigert haben."

Nach den Tests und Turnieren ist der Coach sich noch nicht im Klaren darüber, wie "wertvoll Neuzugang Spyros Balomenos für uns werden kann." Bislang zeichnete der griechische Nationalspieler sich insbesondere durch seine Anspiele und die Deckungsarbeit aus. Ein klares Plus gegenüber der letzten Saison sieht Wandschneider im Tor: "Ich traue unserem Gespann Jens Vortmann und Vitali Feshchhanka einiges zu."

Auch für Team-Manager Thomas Dröge steht fest: "Wir brauchen das Publikum als achten Mann." Entscheidend für das Zusammenspiel zwischen Team und Publikum ist die Leistung auf dem Spielfeld. Wandschneider: "Wir müssen den Funken überspringen lassen."