Handball: Jubel über ein Debütanten-Tor

Das Publikum honoriert trotz der Niederlage gegen Berlin den Einsatz der TSV-Spieler.

Dormagen. Das Spiel am Freitagabend im Sportcenter war vor 2587 Zuschauern relativ früh entschieden: Als Christoph Schindler in der fünften Minute den ersten Dormagener Treffer erzielte, hatten die Gäste aus Berlin sich bereits über fünf Tore gefreut. 10:3 für die Füchse stand es nach 13 Minuten.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der TSV weiter auf den ersten Erfolg in einem Pflichtspiel im Jahr 2009 warten muss. Zur Pause lagen die Gäste mit 19:10 vorne, exakt der Halbzeitstand der Partie im vorletzten Heimspiel gegen Großwallstadt.

Doch zweistellig wie gegen die Mainfranken ging die Partie letztlich nicht verloren. Das hatte mehrere Gründe: Der eine war, dass Kapitän Florian Wisotzki trotz des in Hamburg erlittenen Nasenbeinbruchs Flagge zeigte und damit vorbildlich agierte. Die Spieler kämpften gegen den körperlich deutlich überlegenen Gegner bis zum Schlusspfiff mit Bravour.

Ein weiterer Grund für die gewonnene zweite Halbzeit war die Coolness von Linksaußen Michiel Lochtenbergh. Der Niederländer scheiterte zwar gleich beim ersten Siebenmeter, wollte es dann aber wissen: Elf Mal ging er noch zur Linie und ließ weder Petr Stochl noch dem künftigen Dormagener Jens Vortmann im Tor der Berliner den Hauch einer Chance.

Ihm zur Seite stand diesmal Christoph Schindler, der neun Bälle im gegnerischen Netz versenkte. Und vielleicht der wichtigste Grund für das Aufbäumen: Das Dormagener Publikum war sensationell motivierend und unterstützte die Mannschaft bis zum Abpfiff. Damit wurde auch honoriert, dass die Berliner immer wieder überhart einstiegen - dafür gab es sage und schreibe 20 (!) Strafminuten.

Das Spiel endete 34:26 für die Füchse, die mit Petr Stochl sicher den besten Schlußmann der Partie in ihren Reihen hatten. Jens Vortmann durfte in der letzten Viertelstunde sein Können aufblitzen lassen. Auf Dormagener Seite gab es in dieser Phase ein denkwürdiges Debüt:

Der erst 17-jährige Kentin Mahé, Sohn des französischen Weltmeisters (1995) und TSV-Nachwuchstrainers Pascal Mahé, sorgte nicht zuletzt mit seiner eleganten Ballführung für Aufsehen und erzielte in der 55. Minute sein umjubeltes erstes Bundesligator.

Da HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend das Auswärtsspiel in Melsungen überraschend mit 35:31 gewann, rutschte der TSV in der Tabelle auf Relegationsplatz 16.

Am Samstag, 7. März, 15 Uhr, steht das Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten TBV Lemgo auf dem Programm. Das nächste Heimspiel wird im Sportcenter am Freitag, 13. März, 19.30 Uhr, gegen Frisch Auf Göppingen angepfiffen. Red.