Eishockey/Neusser EV: Die Tabellenführung ist in Reichweite

Topspiel am Freitag: NEV empfängt den Tabellenführer ESV Hügelsheim im Südpark.

Neuss. In Neuss fiebern die Eishockey-Begeisterten dem absoluten Topspiel am Freitagabend in Südpark (20 Uhr) entgegen: Neusser EV als Zweiter gegen den den ESV Hügelsheim als Tabellenführer der Oberliga-Aufstiegsrunde. Die Hügelsheimer, die in Baden-Württemberg ungeschlagen Meister wurden, führen mit 34 Punkten die Tabelle an.

Ende Januar war dort der NEV zu Gast gewesen und konnte sensationell mit 7:1 gewinnen. Da kann man sich leicht vorstellen, dass das Team aus der Nähe von Baden-Baden auf Wiedergutmachung sinnt. "Bei uns war an diesem Abend einfach alles schief gegangen. Zuerst hatten wir die Neusser wohl unterschätzt, anschließend haben die sich in einen Rausch gespielt", hieß es damals von Seiten der Hügelsheimer. Besonders das Tor der Neusser in Unterzahl in der 47. Minute zum 5:1 durch Evgenij Kozhevnikow schmerzt noch heute.

All das zählt heute Abend nicht mehr. Die Hügelsheimer sind ansonsten in 13 Spielen sehr souverän durch die Oberliga-Aufstiegsrunde marschiert und stehen zu Recht auch an der Spitze. Lediglich in Essen (dort verlor der NEV mit 0:1) mussten sie nach Niederlage im Penaltyschießen zwei weitere Punkte opfern. Und sollte in Neuss ein Sieg gelingen, dann sind sie wohl durch, denn auch im Restprogramm (daheim gegen die DEG und Ratingen sowie in Dortmund und Darmstadt) dürften sie dann ihren Sechs-Punktevorsprung nicht mehr verlieren.

Aber genau das will der NEV verhindern. Mit einem Sieg gegen die Hügelsheimer könnte der NEV die Tabellenspitze selbst übernehmen. Das Selbstbewusstsein beim NEV ist vorhanden. "Wir haben vor keiner Mannschaft mehr Angst", heißt es aus Teamkreisen. Manch einer wird sich noch an das vor Spannung kaum zu überbietende Spiel gegen die Hügelsheimer im Januar 2008 erinnern. Da lag der NEV nach 45 Minuten mit 1:4 im Südpark zurück und schaffte bis zu 60. Minute noch das 5:5. Das anschließende Penaltyschießen gewann der NEV.

Über die Hügelsheimer gibt es noch drei Besonderheiten zu berichten. Der Verein entstand 1972 auf der dortigen kanadischen Militär-Airbase und ist der einzige deutschen Eishockey-Standort, der nie einen Konkurs erlebte. Die 5000-Einwohner-Gemeinde schaffte auch die wirtschaftliche Umstrukturierung nach dem Abzug der Kanadier vor 18 Jahren vom Militärflughafen, der heute zivil genutzt wird.

Und die Nummer 11 bei ihnen ist ein Spieler, der in Neuss geboren wurde: der knapp 20-jährige Moritz de Raaf, dessen Vater Helmut einst in Neuss seine Torwart-Glanzkarriere begonnen hatte und in Düsseldorf und Köln eine Legende ist.

Am Sonntag muss dann der NEV in Dinslaken (18.45 Uhr) antreten.