Handball: Klare Niederlage im Nachholspiel

Der TSV Dormagen bewundert beim 26:39 in Lemgo das Tempospiel der Gastgeber.

Lemgo/Dormagen. Das dritte Pflichtspiel innerhalb von sieben Tagen verlor Handball-Bundesligist TSV Dormagen am Samstag beim TBV Lemgo mit 26:39 (14:21), zeigte aber vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder gute Aktionen, für die es sogar Szenenapplaus der 4265 Zuschauer in der Lipperlandhalle gab.

Nicht nur Szenenapplaus sondern volle Unterstützung über die 60 Minuten leisteten mehr als 50 Dormagener Fans, die ihr Team trotz der deutlichen Niederlage auch nach dem Schlußpfiff feierten. Im Namen der gesamten Mannschaft dankte der weiterhin aufgrund einer Knieverletzung zum Zusehen verurteilte Kapitän Florian Wisotzki für diesen außerordentlichen Rückhalt.

In den ersten Minuten tat sich der klare Favorit und Champions League-Anwärter schwer, der TSV agierte gut in der Deckung und ließ Lemgo zunächst auch nicht zu den gefürchteten Gegenstößen ansetzen. Sebastian Linder sorgte nach fünf Minuten sogar für die erste Dormagener Führung zum 3:2, doch sollte dies auch die einzige bleiben.

Mit vier Treffern in Folge verschaffte Lemgo sich den 6:3-Vorsprung, den vor allem die Nationalspieler Florian Kehrmann, Michael Kraus, Holger Glandorf und Sebastian Preiß bis zum 21:14-Pausenstand ausbauten. Dormagen versuchte auch in der zweiten Hälfte die Niederlage einstellig zu halten, drei Minuten vor dem Abpfiff markierte Kjell Landsberg das 26:36.

Doch selbst als Lemgo einige Nationalspieler schonte, konnte Trainer Markus Baur mit Rolf Hermann, Martin Strobel oder Mark Schmetz weitere international erfahrene Spieler bringen, die für die letzten drei Treffer verantwortlich zeichneten.

Nach den vielen Ausfällen in den letzten Wochen fehlte dem TSV diesmal auch noch Kentin Mahé, der mit der A-Jugend im Halbfinal-Hinspiel der Westdeutschen Meisterschaft bei Eintracht Hagen (27:27) im Einsatz war. Dafür brachte TSV-Coach Kai Wandschneider den 20-jährigen Christoph Gelbke aus dem Regionalliga-Team, der bei seinem gelungenen Debüt zwei Tore erzielte und einen Siebenmeter herausholte.

Sein Namensvetter Christoph Schindler sorgte derweil für einen ungewöhnlichen Rekord: Im dritten Spiel hintereinander traf er acht Mal. Diesmal war er aber nicht der erfolgreichste TSV-Werfer: Michiel Lochtenbergh ließ seine Siebenmeterflaute gegen Gummersbach vergessen und setzte Lemgos Torhütern Carsten Lichtlein und Martin Galia sechs Strafwürfe ins Netz. Hinzu kamen drei Treffer von der Linksaußenposition.

Wandschneider konnte angesichts der personellen Besetzung mit dem Abschneiden leben und lobte später vor allem die erste Welle der Gastgeber: "Die haben wir in dieser Saison noch von keiner Mannschaft so perfekt gesehen. Meine Spieler hatten sich mitunter kaum umgedreht, da lief ein Lemgoer Spieler schon auf unseren Torhüter zu."

Alle drei Schlussmänner hatte Wandschneider diesmal eingesetzt. Erst Vitali Feshchanka, dann Joachim Kurth, später Matthias Reckzeh (der einen Strafwurf abwehrte) - und dann wieder Jojo Kurth, der sich in der Schlussphase mehrfach gekonnt auszeichnete.