Handball/TSV Dormagen: Kampf um Anschluss an Nicht-Abstiegsplätze
Bundesligist TSV Dormagen reist zum Kellerduell nach Balingen und will Revanche für die Hinspielniederlage.
Dormagen. "Wir hatten zwei Spiele lang wunderbaren Anschauungsunterrricht von den Besten unseres Fachs. Nun können wir das Gelernte gegen einen dirketen Konkurrenten umsetzen."
Kai Wandschneider hat seinen Sinn für Humor trotz der angespannten Lage bei Handball-Bundesligist TSV Dormagen noch nicht verloren. Der Trainer des Tabellen-16. hatte zehn Tage nach dem Spiel gegen den HSV Hamburg Zeit, seine Mannschaft auf die nächste, eminent wichtige Aufgabe vorzubereiten:
Die Chemiestädter gastieren am Samstag beim direkten Konkurrenten um den Kampf gegen den Abstieg, der HBW Balingen-Weilstetten. Beide Mannschaften weisen zur Zeit 10:32-Punkte auf, wobei Balingen vor den Dormagener rangiert, da die Mannschaft von Coach Dr. Rolf Brack eine um 69 Treffer (!) bessere Tordifferenz aufweist.
"Wir haben uns gegen Kiel und Hamburg, die beiden Top-Teams der Liga auf die neue Situation, ohne unseren besten Torjäger Christoph Schindler auskommen zu müssen, einstellen können. Nun muss sich gegen Balingen zeigen, dass wir mit der Situation umgehen können", so Wandschneider, der seine Mannschaft jedoch als klarer Außenseiter sieht.
"Balingen ist deutlich besser besetzt als wir. Uns kann nur ein Erfolg gelingen, wenn alle an ihr Limit gehen und sich diszipliniert an die taktischen Vorgaben halten. Wir haben am Beispiel des Gummersbacher Sieges in Hamburg gesehen, wohin taktische Disziplin führen kann."
Allerdings sieht Wandschneider einen Vorteil in der Tatsache, dass "der HBW zuhause in dieser Partie wirklich unter Siegzwang steht. Eine Niederlage gegen uns würde die wirklich zurück werfen." Die Gastgeber haben seit dem 30.12.2009 keine Partie mehr gewonnen. Im Ausklang des vergangenen Jahres besiegten sie in der heimischen Längenfeldhalle (800 Zuschauer) Hannover-Burgdorf.
Doch gerade die Niedersachsen haben durch ihren Erfolg vor Wochenfrist gegen den SC Magdeburg den Abstand zum TSV und HBW auf drei Punkte ausgebaut. "Wer verliert, büßt auch den Anschluss auf die Plätze, die eine direkte Qualifikation für die Liga garantierten, ein", ist sich Wandschneider bewußt.