Handball: TSV Dormagen sinkt auf Relegationsplatz
Der TSV unterliegt dem GWD Minden deutlich und verdient mit 24:30 (10:14).
Minden/Dormagen. Zur Pause lag Handball-Bundesligist TSV Dormagen am Samstag in Minden mit 10:14 zurück, genau so hatte es am Dienstag auch beim Gastspiel gegen Göppingen zum Halbzeittee gestanden. Vor 2900 Zuschauern in der Mindener Kampa-Halle machten es die Dormagener auch in der zweiten Hälfte nicht viel besser als unter der Woche und verloren erneut deutlich mit 24:30 (in Göppingen mit 21:30). Durch den dritten Saisonsieg zog Minden am TSV vorbei, der jetzt in der Tabelle auf den Relegationsplatz (Rang 16) zurückgefallen ist.
Trainer Kai Wandschneider war bei der Pressekonferenz sichtlich und hörbar enttäuscht: "Ich bin stinksauer. Wir hatten über 50 Minuten keine Torwartleistung und einen Totalausfall im Rückraum. Dort habe ich bei keinem Spieler Erstliga-Niveau gesehen." Verständlicherweise fiel die Reaktion von Mindens Coach Richard Ratka deutlich anders aus: "Die Mannschaft hat die richtige Antwort auf den deutlich vorhandenen Druck gegeben. Die Reaktion freut mich und stimmt mich positiv."
Es hatte immerhin acht Minuten bis zum ersten Dormagener Treffer durch Florian Wisotzki gedauert. Tobias Plaz, erneut Wisotzki und Michiel Lochtenbergh glichen dann zum 4:4 aus. Die Hoffnungen der rund 80 Dormagener Fans auf ein erfolgreiches Abschneiden sanken aber wieder, als die Grün-Weißen aus Minden bis zur 27. Minute auf 12:7 davonzogen. Noch einmal sah es so aus, als könnte der TSV "im ersten Auswärtsspiel gegen einen Gegner auf Augenhöhe" für Spannung sorgen: In Unterzahl hob Szabolcs Laurencz den Ball in der 35. Minute geschickt über den besten Spieler auf dem Feld, Torhüter Svenn Erik Medhus konnte den Dormagener Anschlusstreffer zum 13:15 nicht verhindern.
Es folgten freilich drei schnelle Mindener Tore in Folge und die Auszeit durch Wandschneider. Nach der einminütigen Unterbrechung lief es streckenweise besser, der TSV kam noch zweimal bis auf drei Tore heran. Doch Minden antwortete entweder durch die treffsicheren Nationalspieler Michael Hegemann und Michael Haaß oder durch den konterstarken Gylfi Gylfason. Dermaßen erfolgreich schmeckte es den Gastgebern beim anschließenden Oktoberfest in der Halle natürlich hervorragend, während den Dormagenern jeglicher Appetit vergangen war. Der muss bis zum Spiel gegen Dummersbach nun wiedergefunden werden.