Handball/TSV Dormagen: Überraschungsmoment dauert nur 40 Minuten
Der TSV Dormagen verliert in Nordhorn deutlich mit 25:37.
Dormagen. Mit einer äußerst offensiven Deckung überraschte der TSV am Mittwoch Abend die HSG Nordhorn. Da Florian Wisotzki zunächst platziert abschloss und Michiel Lochtenbergh erneut seine Vollstrecker-Qualitäten von der 7m-Linie unter Beweis stellte, führten die Gäste im Euregium in der 10. Minute mit 5:2.
Nachdem die als Zwangsabsteiger feststehenden Nordhorner erfolgreicher die Lücken in der Dormagener Abwehr fanden, konnten sie allerdings ausgleichen und durch Neu-Nationalspieler Steffen Weinhold in der 15. Minute erstmals 7:6 in Führung gehen.
Der TSV, der ohne den verletzten Konstantinos Chantziaras antreten musste, war jetzt zusätzlich gehandicapt, da Kjell Landsberg bereits in der 14. Minute nach der zweiten Zeitstrafe "rot" gefährdet war. Gleichwohl hielt der TSV gut mit und hielt die Partie bis zur Halbzeit (16:14) offen.
Nach dem Wechsel sah es zunächst so aus, als könne dies dem Team von Kai Wandschneider auch in der zweiten Hälfte gelingen. Doch um letztlich bei der Punktvergabe mitzureden, hätte auch das Dormagener Torwartduo erfolgreicher agieren müssen.
Immerhin: Joachim Kurth, der in der 46. Minute Vitali Feshchanka wieder ablöste, wehrte einen Strafwurf von Rastko Stojkovic ab - musste aber den Nachwurf aus dem Netz holen. Da auf der anderen Seite "Altmeister" Peter Gentzel immer wieder Chancen der Dormagener zunichte machte, aber auch viele klare Chancen vergeben und mehrere technische Fehler auf Seiten der TSV-Angreifer produziert wurden, fiel die Niederlage am Ende deutlich höher aus, als nach dem Spielverlauf zu erwarten war.
"Mit den ersten 40 Minuten bin ich zufrieden", sagte Wandschneider später bei der Pressekonferenz, "ich hätte mir aber von dem ein oder anderen Spieler, der eingewechselt wurde, mehr erwartet." Kentin Mahé meinte er damit ausdrücklich nicht: "Der wird seinen Weg machen und muss natürlich auch Lehrgeld bezahlen."
Die offensive Deckung fand Trainer-Kollege Ola Lindgren gut: "So mussten meine Spieler etwas mehr denken. Sie haben sich gesteigert und ihren Rhythmus gefunden. Das gilt ebenfalls für die Abwehr. Wer gut deckt, der bekommt auch Chancen zu Gegenstoßtoren."