Handball: Zweite Niederlage der Saison für Dormagen
DHC Rheinland verliert gegen die HSG Nordhorn 23:24.
Dormagen. „Jeder Sieg ist verdient — wie auch immer.“ DHC-Coach Richard Ratka war vor allem mit dem Verlauf der Schlussphase der Partie zwischen Dormagen und der HSG Nordhorn, die 1451 Zuschauer am späten Mittwoch-Abend im Sportcenter verfolgten, unzufrieden. Was Ratka wurmte: „Der letzte Angriff der Nordhorner hatte eine rekordverdächtige Länge.“
Alexander Terwolbeck erzielte nach David Breuers Ausgleich zum 23:23 in der 58. Minute — es war der einzige Gleichstand in einer Partie, in der die Gäste ansonsten immer geführt hatten — erst über zwei Minuten später den Siegtreffer. So waren nur noch 19 Sekunden zu spielen und der letzte Angriff der Gastgeber endete mit einem direkten Freiwurf, bei dem Bartosz Konitz an Nordhorns Mauer scheiterte.
Vor allem in der ersten Halbzeit blieb der DHC hinter den zuletzt gezeigten Leistungen zurück. Die „Abläufe waren langsamer und unkoordinierter“, analysiert Ratka. Mit vier Toren vom Kreis hatte Neuzugang Andrej Petro dabei jedoch einen „positiven Auftritt, auch wenn natürlich das Spielverständnis noch verbessert werden muss“, so der Coach.
Nordhorns Trainer Heiner Bültmann sprach von einem „glücklichen Ende, auch wenn wir das Spiel fest im Griff hatten“. Das lag jedoch weniger an der Stärke der Gäste, bei denen die ehemaligen Dormagener Bobby Schagen und Nils Meyer mit sechs beziehungsweise vier Toren zu den auffälligsten Akteuren gehörten, als an der Behäbigkeit der Gastgeber.
Diese versuchten ihre Angriffe zumeist durch die Mitte abzuschließen, wo allerdings Björgvin Holmgeirsson und Ondrej Zrdrahala das nötige Durchsetzungsvermögen vermissen ließen. Darüber hinaus unterliefen den Rheinländern immer wieder leichte technische Fehler, die die Gäste zu Tempo-Gegenstoßtoren nutzen konnten.
„Nordhorn hat gut verteidigt und hatte in Torhüter Björn Buhrmester auch einen starken Rückhalt. Dennoch hätten wir hier zumindest einen Punkt behalten sollen“, bilanziert Ratka. Am Ende blieb dann der fade Nachgeschmack, durch den 124 Sekunden langen letzten Angriff der Gäste verloren zu haben. Bei diesem pfiffen die Unparteiischen Harald Schembs und Markus Weyell vier Ballgewinne des DHC zurück und räumten so den Gästen immer wieder die Chance auf den letzten Treffer der Partie ein. Die Fans quittierten das Verhalten der Schiedsrichter nach dem Schlusspfiff mit einem gellenden Pfeifkonzert.
DHC: Meyer — Szczesny (1), Mestrum, von Gruchalla, Plaz, Breuer (4), Wittig, Zrdrahala (3/1), Lochtenbergh (1), Konitz (7), Holmgeirsson (3), Petro (4)