Tennis/Blau-Weiß Neuss: „Wir sind nicht der Favorit“

Blau-Weiß Neuss ist vor dem TC Amberg, der dem Düsseldorfer Rochusclub ein Remis abtrotzte, gewarnt.

Neuss. Nach dem bitter nötigen ersten Saisonsieg am vergangenen Spieltag gegen Krefeld hofft man beim Tennis-Bundesligisten Blau-Weiß Neuss jetzt auf bessere Zeiten. Die Auftakt-Niederlagen gegen Halle und in Aachen waren einkalkuliert, eine dritte gegen Krefeld hätte die Neusser aber nicht nur an das Tabellenende katapultiert, sondern wohl auch für große Ernüchterung gesorgt. Das Saisonziel "gesicherter Mittelfeldplatz" wäre in Gefahr geraten und hätte womöglich revidiert werden müssen.

Jetzt sieht alles doch erst einmal viel rosiger aus, zumal der Gegner am Sonntag auch schlagbar erscheint. Allerdings: "Wir sind gewarnt und haben großen Respekt vor dem TC Amberg", sagt Teammanager Marc Raffel, für den das Minimalziel dennoch "ein Punkt" lautet.

Die Bayern haben dem Anschein nach vor allem mit ihren Tschechen Glück. Lukas Rosol, Jan Hajek, Michal Tabara sowie Altmeister Jiri Novak trotzten dem Favoriten Rochusclub Düsseldorf am vergangenen Sonntag ein 3:3-Remis ab. Hajek machte dabei besonders auf sich aufmerksam: Er schlug Martin Vassallo ebenso eindrucksvoll in zwei Sätzen wie er die Woche zuvor beim Auswärtsspiel in Espelkamp den Spanier Ivan Navarro in zwei Durchgängen mit 6:3 und 6:3 deklassierte. "Wir sind daher bestimmt nicht der Favorit", so Raffel.

Der Teamchef hofft natürlich trotzdem, Zählbares aus Amberg mitnehmen zu können, denn mit einer dann ausgeglichenen Punktebilanz wäre man nach vier Spieltagen da, wo man auch am Ende der Saison stehen will - im Mittelfeld der Tabelle eben. Zumal Amberg ja auch nicht gerade um die Ecke liegt. "Wir werden um 10 Uhr losfahren und hoffen dann, in vier Stunden da zu sein, so dass wir noch am Nachmittag trainieren können", erzählt Raffel von den Reiseplänen. Prinzipiell freut sich der Teamchef auf Amberg. "Mit denen hat sich Neuss in den 80er Jahren tolle Duelle geliefert. Da kann man so schön in Erinnerungen schwelgen."

Die Fahrt mitmachen wird erstmals in dieser Spielzeit auch der Argentinier Maximo Gonzalez, der bei den Swedish Open in Bastad frühzeitig die Koffer packen musste. An Position zwei ist der Niederländer Jesse Huta-Galung vorgesehen, dem es am Sonntag gelang, einen schier aussichtslosen Rückstand (2:6, 0:3) gegen den Franzosen Laurent Recouderc noch in einen Sieg zu verwandeln.

Dritter Spieler im Bunde dürfte der Italiener Tomas Tenconi sein, der zuletzt zweimal zu überzeugen wusste. Den Kader komplettiert voraussichtlich Andreas Haider-Maurer, der aber wegen seiner Fußverletzung noch angeschlagen ist. Als Option in der Hinterhand hat Raffel Potito Starace ("Die Tendenz geht aber eher in Richtung kommende Woche") sowie Marcel Granollers, der jedoch die Qualifikation für das Turnier in Hamburg spielen will.