Tennis: Eine Bühne für den Nachwuchs

Das ATP-Tennisturnier im Tespo-Sportpark in Büttgen feiert im Januar Zehnjähriges.

Kaarst. „Da musste ich schon zweimal nachrechnen. Aber es stimmt“, sagt Veranstalter Marc Raffel dazu, dass das Weltranglistentennisturnier für Herren und Damen im Tespo-Sportpark in Kaarst im kommenden Januar bereits zum zehnten Mal stattfindet.

2005 startete das Turnier unter dem Titel „Asics Future Cup“ als reines Herrenturnier mit einem Gesamtpreisgeld von 10 000 US-Dollar. In einem spannenden Finale bezwang seiner Zeit der Deutsche Lars Übel das russische Talent Yevgenie Korolev, der trotz dieser Niederlage im Anschluss eine erfolgreiche Profikarriere begann.

Das Unternehmen Segro löste Asics 2008 als Titelsponsor ab. Die Segro International wurden fortan als sogenanntes „Combined Event“ weitergeführt, denn zu der Herren- gab es parallel auch eine Damen-Konkurrenz.

„Dafür eignet sich der Tespo-Sportpark geradezu ideal“, erklärt Raffel. „Wir haben genügend Plätze zur Verfügung, das Spielerhotel ist ebenso direkt vor Ort wie eine ansprechende Gastronomie. Und auch Infrastruktur und Anbindung sind gut“, sagt der Turnierdirektor.

Das Gesamtpreisgeld stieg auf insgesamt 20 000 US-Dollar — 10 000 Dollar für die Damen und 10 000 Dollar für die Herren. Die 32er Hauptfelder werden mit jeweils acht Qualifikanten aufgefüllt. „Alle Spieler sind im Januar richtig heiß auf Tennis“, weiß Pressesprecher Stephan Frings. „Selbst die Qualifelder sind voll, so dass wir immer wieder den einen oder anderen Spieler nach Hause schicken müssen“, fügt er hinzu.

Sportler aus über 20 Nationen sind regelmäßig bei dem Future-Turnier in Büttgen zu Gast. Bereits bei der Premiere war Bürgermeister Franz-Josef Moormann Schirmherr — und ist es bis heute. Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen hat sich ebenfalls stets für das Turnier stark gemacht.

Viele Unternehmen aus Kaarst haben sich in den vergangenen Jahren der Veranstaltung als Wirtschaftspartner angeschlossen. Güsgen nutzt die Segro International zudem regelmäßig für einen Wirtschaftstreff, unter anderem mit der Turnlegende Eberhard Gienger oder Davis-Cup-Sieger Eric Jelen.

Veranstalter Marc Raffel sieht das Turnier sportlich vor allem als Nachwuchsbühne. Annika Beck gewann zum Beispiel 2010 den Titel als 16-Jährige. Heute ist sie im Fed-Cup-Team und auf der Weltrangliste unter den Top 60. Im Vorjahr triumphierte Dina Pfitzenmaier, die inzwischen ebenfalls bei Grand-Slam-Turnieren aufhorchen lässt.

Bei den Herren gab Philipp Petzschner, mittlerweile zweifacher Wimbledon-Sieger im Doppel und mehrfacher deutscher Davis-Cup-Spieler, ebenso seine Visitenkarte in Kaarst ab wie der Kanadier Milos Raonic, der aktuell unter den Top 25 der ATP-Weltrangliste steht. Und der Kroate Ivan Dodig schlug in Büttgen genauso auf wie die Deutschen Daniel Brands, Julian Reister und Mischa Zverev.

Nicht vergessen darf man in dieser Aufzählung Publikumsliebling Jesse Huta Galung. Der Niederländer erreichte in Kaarst zweimal das Finale und zählt mit der Deutschen Sarah Grohnert und dem Belgier Jerome Masson zu den erfolgreichsten Teilnehmern des Turniers.

2010 erhöhte Raffel das Preisgeld bei den Herren auf 15 000 Dollar. Damit werden in Kaarst nun pro Jahr mehr als 200 ATP- und WTA-Weltranglistenpunkte verteilt. „Wir sind bemüht, das Turnier stetig weiterzuentwickeln“, sagt Raffel, der fest davon ausgeht, dass es 2015 auch eine elfte Auflage geben wird.