Weibliche U20 Nationalmannschaft gewinnt letzten Test vor der WM
Gegen Schweden ist das DFB-Team eine Klasse besser. In Büderich gwinnen die U20 Frauen mit 7:0.
Büderich. Die große Begeisterung ist vorbei. Kamen zum Training der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft bei der WM im eigenen Land im Vorjahr noch tausende Zuschauer nach Büderich, waren es am Sonntag beim Test der U20 gegen Schweden exakt 620. Seit dem Ausscheiden der DFB-Mannschaft ist das Interesse an den kickenden Frauen in Deutschland auf Normalmaß gesunken.
Die, die Sonntag Morgen den Weg in das Stadion am Eisenbrand gefunden hatten — und größtenteils vorbildlich mit dem Rad gekommen waren — mussten ihr Kommen aber nicht bereuen. Zwei Wochen vor dem WM-Auftakt in Japan gegen China spielte der Titelverteidiger den Gast aus Schweden an die Wand. 7:0 hieß es nach 90 Minuten, und das war hochverdient.
Die Deutschen waren eine Klasse besser als ihr Gegner, ballsicherer, technisch versierter und mit der besseren Raumaufteilung. Die Schwedinnen kamen immer einen Schritt zu spät, hatten im gesamten Spiel keine echte Torchance und fielen allenfalls durch ihre körperliche Robustheit auf.
Der deutsche Nachwuchs, bei dem mit Luisa Wensing (VfL Wolfsburg), Lena Lotzen (Bayern München) und Kapitänin Dzenifer Maroszan (1. FFC Frankfurt) drei Spielerinnen mitwirkten, die bereits Erfahrungen in der A-Nationalmannschaft sammeln durften, ging bereits nach neun Minuten durch Lotzen in Führung, Maroszan legte zehn Minuten später das 2:0 nach, und Melanie Leupolz vom SC Freiburg sorgte noch vor dem Seitenwechsel für die Vorentscheidung.
In der zweiten Halbzeit wechselte Trainerin Maren Meinert munter durch, dennoch kamen die Deutschen gegen zunehmend abbauende Schweden noch zu vier weiteren Treffern. Die kleine, aber wuselige Mittelstürmerin Nicole Rolser vom SC Freiburg traf gleich doppelt.
Meinert zeigte sich nach dem Abpfiff sehr zufrieden mit dem Auftritt ihrer Mannschaft: „Das war ein guter Abschluss unseres letzten Vorbereitungslehrgangs und ich bin froh, dass wir den Zuschauern in Meerbusch hier noch einmal so ein gutes Spiel bieten konnten. Wir müssen für die WM aber weiter an Kleinigkeiten arbeiten“, sagte sie.
Das wird Bundestrainerin Silvia Neid, die ebenfalls nach Meerbusch gekommen war, ganz ähnlich gesehen haben. Denn trotz ihrer drückenden Überlegenheit versäumten es die Deutschen hin und wieder, schneller den tödlichen Pass in die Sturmspitze zu spielen oder konsequenter den Weg über die Außen zu suchen.
Die angepeilte Titelverteidigung könnte dennoch gelingen. In dem 21-köpfigen Kader stehen mit Laura Benkarth (SC Freiburg) und Marozsan noch zwei Spielerinnen, die 2010 den Pokal holten. „Wir haben einige dabei, die schon Turnier-Erfahrung mitbringen“, sagte Meinert. Vor allen Dingen die Spielerinnen des Jahrgangs 1992 haben in dieser Beziehung viel vorzuweisen, gewannen sie doch als U17- und U19-Juniorinnen die Europameisterschaften 2009 und 2011. Büderich war jedenfalls wieder einmal ein gutes Pflaster für ein DFB-Nachwuchsteam.