464 Norovirus-Fälle im Rhein-Kreis

24 Verdachtsfälle gab es allein in der vergangenen Woche.

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464 Noroviren-Erkrankungen und darüber hinaus zahlreiche Verdachtsfälle sind dem Kreisgesundheitsamt in diesem Jahr gemeldet worden, allein 24 in der letzten Woche. Besonders betroffen sind Kindergärten, Schulen und Seniorenheime. In insgesamt 20 Einrichtungen im Kreis wurde der Virus in den letzten vier Wochen nachgewiesen. „Der Rhein-Kreis Neuss liegt damit im bundesweiten Trend“, stellt Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Michael Dörr fest. „Das Robert-Koch-Institut registriert zurzeit eine extrem hohe Fallzahl in ganz Deutschland.“

In der Regel steigt immer in der kalten Jahreszeit die Zahl der Infektionen mit dem Norovirus, der Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursacht. Insbesondere in Gemeinschaftsräumen ist die Gefahr einer Ansteckung groß. „Es gibt kein Medikament zur Bekämpfung der Viren. Wichtig ist die Hygiene, unter anderem häufiges und sorgfältiges Händewaschen“, empfiehlt Dr. Dörr. Der Mediziner weist darauf hin, dass das hoch ansteckende Virus entweder durch den direkten Kontakt mit Erkrankten übertragen wird oder aber indirekt durch verschmutzte Oberflächen, mit denen ein Erkrankter Kontakt hatte. Dies können zum Beispiel Ablageflächen, Türgriffe oder Waschbecken sein. Deshalb sollten Betroffene in Seniorenheimen — soweit möglich — unter Quarantäne gestellt werden.

Knapp 600 Noroviren-Fälle registrierte das Kreisgesundheitsamt im Jahr 2015. Diese Zahl könnte in diesem Jahr noch überschritten werden, befürchtet Dr. Dörr. „Dabei sind die gemeldeten Fälle nur die Spitze des Eisbergs, die tatsächliche Zahl ist in der Regel noch sehr viel höher“, sagt der Mediziner.

Seit diesem Jahr bietet der Rhein-Kreis Neuss online eine Infektionsstatistik an. Zu den aufgeführten Infektionen gehören neben Salmonellose, Hepatitis, Tuberkulose auch multiresistente Bakterien sowie Gruppenerkrankungen durch den gleichen Erreger wie Noroviren-Fälle. Bürger können alle Zahlen auch im Internet abrufen. Red

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