Ärger um Baustellenschilder
Wirtschaftsbetriebe sanieren Gas- und Wasserleitungen.
Von „irritierend“, über „heilloses Durcheinander“ bis hin zu „wirklich gefährlich für Fußgänger und Radfahrer“ reichen die Kommentare zur Verkehrsführung am Hohegrabenweg. Seit Januar setzen die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (wbm) dort die notwendige Sanierung des Trinkwasser- und Gasnetzes fort. Im verkehrstechnisch ohnehin gebeutelten Büderich sorgt die Baustelle — oder genauer: die Beschilderung — allerdings für Chaos, besonders im Berufsverkehr.
„Das Problem ist, dass die Baumaßnahmen, wenn man von der Necklenbroicher Straße in Richtung Hohegrabenweg fährt, nicht vernünftig angekündigt werden“, sagt ein Anwohner. Brenzlige Situationen habe er schon mehrfach beobachtet. „Wer über die Straße ,Kanzlei’ fährt, steht plötzlich vor dem Einbahnstraßenschild. Die meisten Autofahrer drehen dann und suchen sich Schleichwege durch den Ort. Ich habe aber auch schon niederländische Lastwagen beobachtet, die einfach rückwärts fahren.“
Das Problem sei mittlerweile erkannt, heißt es von der wbm. „Generell ist es bei Baustellen im öffentlichen Verkehr so, dass wir uns vorab eine Genehmigung der Verkehrsführung durch die Stadt Meerbusch einholen“, erklärt Sprecherin Andrea Steffen. Die lege fest, wie die Verkehrsausführung aussehen soll. „Diese Informationen haben wir unserer Tiefbaufirma übergeben, die die Beschilderung an die Firma Gerken übertragen hat. Dass die Baumaßnahmen nicht angekündigt werden, ist insofern nicht korrekt, als dass dort Schilder sind“, so Steffen.
Allerdings seien diese wohl nicht optimal platziert und würden nicht wahrgenommen. „Wir reagieren auf die Beschwerden, indem wir bis spätestens Montagmorgen ab ,Kanzlei’ und Necklenbroicher Straße, wenn man Richtung Hohegrabenweg fährt, eine deutlichere Beschilderung mit der Aufschrift ,Anlieger frei bis Baustelle’ aufstellen.“
Für die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch ist die Leitungssanierung ein Großprojekt — in jeder Hinsicht. In einem ersten Schritt wurden ab der Straße „Im Bachgrund“ bis zur Hausnummer 67 des Hohegrabenwegs im vergangenen Jahr 120 Meter Leitungen erneuert und die bestehenden Gebäude mit neuen Hausanschlüssen für Gas und Wasser versehen. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 140 000 Euro. Im Januar folgte der zweite Bauabschnitt ab Haus Nummer 67 bis hinter die Einmündung „An den Steinen“. „Wir befinden uns jetzt im dritten Bauabschnitt, in dem die Hauptleitungen für Wasser und Gas zwischen ,An den Steinen’ bis ,Kanzlei’ erneuert werden“, sagt Steffen. „Ende Juli sollte dieser Bauabschnitt voraussichtlich beendet sein, im Anschluss daran beginnt der vierte.“
Rund 600 000 Euro investieren die wbm. Die Sanierung wurde aufgrund mehrerer größerer Wasserrohrbrüche in den vergangenen Jahren notwendig. Im Zuge der Sanierung werden auch die Hausanschlüsse für Gas und Wasser erneuert. Da unter den Bürgersteigen am Hohegrabenweg Leitungen privater Telefonanbieter liegen, muss mit den Wasser- und Gasleitungen unter die Fahrbahndecke ausgewichen werden. Verkehrsbehinderungen waren von Beginn an vorprogrammiert. Technischer Leiter Rainer Scharl: „Wir geben unser Bestes, um die Arbeiten zügig pünktlich zu beenden.“