Ossumer Schützen haben einen neuen König
Peter Kuske regiert in den nächsten drei Jahren die Pankratius-Schützen.
Preußen-Offizier Peter Kuske regiert in den nächsten drei Jahren die Ossumer St.-Pankratius-Schützen. Als einziger Bewerber konnte er dem Holzvogel auf dem Festplatz an der Bösinghovener Straße mit der Königspatrone zu Leibe rücken, und mit dem achten Schuss fielen auch die letzten Reste.
Unter dem Jubel hunderter Festgäste ließ sich der 46 Jahre alte Steuerberater von seinen Preußen-Offizieren auf den Schultern tragen. Damit sei die Integration des gebürtigen Sauerländers gelungen, freute sich Brudermeister Karl-Heinz Teeuwen. 27 Jahre lang war Kuske in seiner Heimat Schütze, bevor ihn die Liebe zu Ehefrau Nicole an den Rhein und in die St.-Pankratius-Bruderschaft verschlagen habe, sagte Teeuwen.
Kuske erfüllt sich mit der dreijährigen Regentschaft nicht nur einen eigenen Traum, sondern auch den seiner 80-jährigen Mutter Edeltraud, der er die Königswürde im Krankenhaus versprochen hatte. Zum ersten Umtrunk war der Weg für die Musik und die Ehrenkompanie der Schill’schen Offiziere nicht weit, denn die königliche Residenz befindet sich nur wenige Dutzend Meter entfernt neben dem ältesten Schulgebäude des Dorfes. Dort kümmerten sich die neuen Minister Peter Eisenstein und Manuel Engels um die Gäste, bevor es zur Krönung ins Festzelt ging. Spannend waren auch die Wettkämpfe um andere Ehren. So konnte sich unter sechs Prinzenanwärtern Dennis Heckenbach von der Fahnenkompanie mit dem 198. Schuss durchsetzen. Der 22-jährige Mechatroniker, der gerade die Meisterschule besucht, ernannte Jil Fabiola Albrecht zu seiner Prinzessin. Ebenfalls am Wochenende wurde mit einer Holzarmbrust im Festzelt der Kinderkönig ermittelt. Dabei setzte sich Johann Lenzen durch und führt mit seinen acht Jahren die Familientradition fort. Vater Peter ist genau wie er bei den Husaren und auch Großvater Josef ist dort als Kompanie-Chef aktiv.
Die scheidenden Prinzessinnen Franziska Heckenbach und Käthie Schmelzer wurden am Samstag in Niederheide noch kurz vor ihrer Abkrönung Bezirksprinzessinen der Schüler- und Jungschützenklasse, dürfen also noch ein weiteres Jahr ein Prinzensilber tragen. Großes Lob hatten die Schützen auch für Pater Simo Grgic, der die Festmesse in der Ossumer Pankratius-Kapelle zelebriert hatte. Im ältesten Meerbuscher Kirchenbau stellte der Pfarrvikar das Schützenwesen als unverzichtbare Sorge füreinander auch in der modernen Gesellschaft in den Mittelpunkt.
An den Abenden des dreitägigen Festkanons wurde in Ossum und Bösinghoven kräftig gefeiert. Noch mit dem scheidenden Königshaus um Rainer Brockers genossen alle die großartige Stimmung auf der Tanzbühne.