Altenheim entsteht in neuer Form

Ende 2011 soll das Kreispflegeheim in Korschenbroich umgebaut und erweitert werden. Investiert werden 10,3 Millionen Euro.

Rhein-Kreis Neuss. Das Bild der älteren Generation hat sich gewandelt. Viele Senioren sind heute vital, unternehmenslustig und zählen noch lange nicht zum alten Eisen. Entsprechend vielfältig sind die Angebote für das Wohnen im Alter geworden. Auch der Rhein-Kreis Neuss als Heimträger will sich auf die sich verändernden Bedürfnisse einstellen und rechtzeitig vorsorgen: Das Kreisaltenheim in Korschenbroich soll daher aufwändig umgebaut und erweitert werden.

Die Kreispolitik hat bereits grünes Licht gegeben. Der Baubeginn ist zum Jahreswechsel 2011/2012 möglich. Die Planungen sehen vor, das Haus in drei Bauabschnitten sukzessive zu erneuern. Ein Teil wird abgerissen, ein Teil neu gebaut. Die Bewohner müssen zwar innerhalb des Seniorenzentrums umziehen, sie sollen aber von Umbau und Baulärm so wenig wie möglich mitbekommen.

Zurzeit gibt es 117 Pflegeplätze der drei verschiedenen Pflegestufen. In drei Jahren soll das Seniorenwohnheim, das für insgesamt 10,3 Millionen Euro zu einer hellen, freundlichen Pflegeeinrichtung umgebaut wird, fertig sein. Die Zahl der Pflegebetten soll erhalten bleiben, künftig wird es aber nur noch Einzelzimmer mit eigenem Bad geben.

Zusätzlich entstehen an der Freiheitsstraße im Korschenbroicher Stadtzentrum 15 Altenwohnungen für betreutes Wohnen. Die 2,5 Millionen Euro teuren Apartments werden frei finanziert. Die Mieter können einerseits selbstständig in den eigenen vier Wänden leben, im Falle einer notwendigen Versorgung dann aber die Einrichtungen des Pflegeheims mitbenutzen.

"Die neuen Zimmer sollen hell und großzügig werden. Auf der dritten Etage entsteht eine große Dachterrasse", erläutert Heimleiter Manfred Sommerhäuser. Zudem wird die Situation von Menschen mit Altersdemenz besonders berücksichtigt. Der Park des Seniorenwohnheims soll später auch öffentlich genutzt werden können.

Wenngleich sich alle wünschten, im Alter noch aktiv zu sein, steige mit Blick auf den demografischen Wandel wiederum der Anteil an pflegebedürftigen Menschen stetig an. Damit komme auch der stationären Pflege immer größere Bedeutung zu. "Wir wollen den Anforderungen des demografischen Wandels gerecht werden und frühzeitig reagieren", sagt Sozialdezernent und Landrat-Vertreter Jürgen Steinmetz.

Die Nachfrage nach herkömmlichen Altersheimplätzen sei in den vergangenen Jahren stark gesunken. Gab es vor vier Jahren noch lange Wartelisten, seien derzeit noch genügend Betten vorhanden. "Die Fluktuation ist größer geworden, die Verweildauer kürzer", erklärt Manfred Sommerhäuser. Die Auslastung des 1958 gegründeten Hauses inKorschenbroich liegt laut Heimleiter bei 100Prozent.