Auch Händler sind im Tour-Fieber

Die Gastronomen und Verkäufer von der Büdericher Dorfstraße planen so manche Aktion zum großen Tour-Tag am 2. Juli.

Foto: Bauer

17 Tage noch, 16 Mal schlafen: Der Countdown zur „Tour de France“-Durchfahrt am Sonntag, 2. Juli, läuft — und ganz Büderich macht sich bereit. Um 11.48 Uhr wird die 13 Kilometer lange karnevalsähnliche Werbekarawane erwartet, dann der Begleittross mit rund 300 Fahrzeugen. Um etwa 13.45 Uhr soll der erste der rund 200 Fahrer am Bahnübergang Landsknecht um die Kurve düsen. Und wenn die Radler der 104. Tour de France in die Dorfstraße einbiegen, wollen auch die Händler vor Ort den Zuschauern die Wartezeit versüßen.

„Ich versuche gerade, eine Eismaschine aufzutreiben, die blau-weiß-rotes Eis produziert“, erzählt Ali Odun von der Trinkhalle am Landsknecht. Wo er so eine herbekommen könnte, weiß er aber noch nicht, „ich muss mal im Internet gucken.“ Normales Eis ohne französische Farben und gekühlte Getränke hat er sowieso im Repertoire. Die Vorfreude auf die Tour gleich vor der Haustür ist ihm anzumerken. „Ich freue mich wirklich“, sagt er, die Tour sei schon etwas Einmaliges.

Gleich nebenan im Restaurant Luca teilt Francesco Giunta die Vorfreude auf die Tour zu Füßen seiner Gastronomie. Er plant einen Stand mit Prosecco, Kaffee und italienischen Häppchen. Warum eigentlich keine französischen? „Noch nicht einmal, wenn ihr mich bezahlt“, sagt der Sizilianer und lacht. Das italienische Pendant der Tour habe er schon einmal live erlebt, die „echte“ Tour aber noch nicht. „Das wird der Wahnsinn“, sagt er. Zusammen mit Odun vom Kiosk möchte er die Fläche vor den beiden Läden an dem großen Tag in eine ganz eigene Attraktion verwandeln. Aktuell verhandeln sie noch mit einer französischen Band, die dort auftreten soll.

Auch Robert Schliewe vom Fahrradladen in der Oststraße und der Malermeister Kai-Uwe Vogel werden in der Kurve dabei sein. „An der Tour hat sich kaum etwas geändert“, sagt Schliewe, der mehrmals im Jahr seine Oma in Nordfrankreich besucht. Er bewundere den „Traditionssport aus Beinkraft und Hightech-Material“ und möchte auf seine Art zur Stimmung beitragen: nämlich mit der Verlosung eines Nostalgie-Damenrads aus den 1940ern. Eine besondere Verbindung zu Frankreich hat auch Malermeister Vogel, der sein Arbeitsfahrzeug, einen alten Citroen HY mit der charakteristischen „Schweinsnase“ symbolisch auf dem Parkplatz vor der Trinkhalle zur Schau stellen wird. „Das wird das erste und wohl auch das letzte Mal, das wir die Tour hier erleben dürfen“, sagt er.

Durch und durch französisch soll auch das Buffet sein, das das Restaurant am Landsknecht am 2. Juli anbieten will. „Wir sind schon fast ausgebucht“, sagt Betreiber Ralf Ziener zufrieden. Dass die Fahrer gerade vor seiner hochgelegenen Terrasse um die Kurve biegen werden, wodurch sie etwas abbremsen müssen, das sei „natürlich perfekt“ für die Sicht. „Vielleicht können wir von der Terrasse in die Kamera des Tour-Hubschraubers winken“, witzelt er. Aus dem angeschlossenen Burgkeller plant er, Bier in Pappbechern zu verkaufen, gleich vor dem Fahrradparkplatz für das Publikum am Matarébrunnen.