Öko-Markt zieht zahlreiche Besucher an

In Lank-Latum gab es gestern manch ein Schnäppchen zu machen. Einige Besucher waren aber auch nur zum Bummeln und Plaudern dort.

Foto: Andreas Endermann

Verkaufsoffene Sonntage, sagt Simona Libner, „sind für uns lebenswichtig“. So wie gestern: Da drängten sich die Menschen durch den Ortskern von Lank-Latum und sorgten auch in ihrem Mode-Geschäft „Fräulein“ für gute Umsätze. „Vor allem haben wir viele neue Kunden gesehen“, hat Libner festgestellt. Sie hat gleich drei Mitarbeiterinnen gebeten, ihr an dem Sonntag mit großem Andrang zu helfen.

In vielen anderen Städten müssen diese verkaufsoffenen Sonntag zurzeit abgesagt werden. Die Gewerkschaft Verdi klagt gegen die meisten dieser Aktionstage und gewinnt damit oft vor Gericht. „In Meerbusch sind wir ja moderat mit verkaufsoffenen Sonntagen“, sagte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. Ganz bewusst habe sie sich auch gegen einen solchen verkaufsoffenen Sonntag zur Tour de France am 2. Juli ausgesprochen: „Das passt nicht zusammen.“

Gestern ging es hauptsächlich um den Öko-Markt. Für Familie Ina gehört der Besuch des Ökomarktes im Juni einfach dazu. „Wir bummeln, kommen nett ins Gespräch und kaufen Kleinigkeiten ein“, berichteten Elisabeth und Michael Ina aus Osterath. „Mir haben die Vogelhäuschen und Insektenhotels gut gefallen“, erzählte der Vater. Die Kinder fanden die Bienen spannend, die beim Meerbuscher Imker in einem Glaskasten durcheinander wuselten.

Dieses Jahr gab es ein zusätzliches Highlight: Tochter Victoria war eine der Preisträgerinnen des Malwettbewerbs der Stadt für den Umweltkalender. Nicht nur die Eltern, sondern auch die Geschwister Alicia und Luis klatschten Beifall, als das Mädchen aus der Hand der Bürgermeisterin eine Tüte mit Geschenken entgegennahm. Das Stadtoberhaupt lobte den Eifer, mit dem 755 Kinder ihre Gedanken zum Thema Umwelt kreativ ins Bild gesetzt hatten. Besonders gut gefiel ihr das Siegerbild, das die Titelseite des Kalenders 2018 zieren wird. Sein Motto: Korb statt Plastik. Ganz klar: Wer öko einkauft, darf die Waren nicht in einer Plastiktüte verschwinden lassen.

Schöne Angebote zum Kaufen gab es reichlich. Die Freundinnen Marita Dahm und Ritta Placzek wurden beim Schmuckstand fündig und legten ein silbernes Armband und eine Kette mit bunten Perlen gleich an. Zusätzlich hatte Dahm eine selbstgenähte Hose für ihren Enkel gefunden.

Schnäppchen machen konnten die Besucher des Öko-Marktes ebenfalls bei der Fahrradbörse des ADFC. Zwar war das Angebot nicht ganz so reichlich wie erwartet, doch besonders einfache Räder gingen zügig weg. Großen Zulauf hatte die Polizei, die Fahrräder codierte. Dort bildete sich zeitweilig eine Schlange.

Natürlich konnten sich die Besucher auch bei Kaffee und Kuchen entspannen. Konfirmanden hatten eine Cafeteria aufgebaut, deren Erlös der Jasminhilfe für aus Syrien geflüchtete Menschen im Libanon zugute kommt. „Wir machen alle mit“, sagte der 13-jährige Cornelius Kamp. Auch Pastorin Heike Gabernig, in Schürze statt Talar, fasste beherzt an.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Wetter und der Besucherzahl“, bilanzierte Organisator Wolf Meyer-Ricks.