Meerbuscher Ateliers öffnen am Samstag

In zahlreichen Werkstätten präsentieren Künstler der Stadt und Gäste ihre Werke.

Foto: Kraft

Die Tage, an denen Künstler ihre Ateliers öffnen, ist für viele ein wichtiger Termin. Neue Techniken kennenzulernen, das Wie und Warum bei dem Kunstschaffenden zu hinterfragen und unverbindlich ins Gespräch zu kommen, erfreut sich großer Beliebtheit.

Auch die Künstler sehen das positiv. „Wir freuen uns über neue Impulse, unterschiedliche Sichtweisen und Reaktionen. Das ist ein Geben und Nehmen,“ sagt Marlies Blauth, und spricht damit auch für Dieter Golibrzuch und Axel Olejnik. Ein Kreis um diese Meerbuscher Künstler hat sich deshalb auf unterschiedlichen Positionen bei den Kulturverantwortlichen der Stadt Meerbusch für geöffnete Ateliers stark gemacht — unabhängig von der Entscheidung, das Projekt „Arbeitsplatz Kunst“ im Kreis Neuss nur noch im Zweijahres-Turnus stattfinden zu lassen.

Und sie hatten Erfolg. „Wir machen das“, war seitens der Stadt zu hören. Und so startet am Wochenende die Aktion „Offene Ateliers“, die 29 Kunstschaffende und Kunstinteressierte zusammen bringt. Dabei gibt es auch neue Namen zu entdecken. Beispielsweise bei Ilse Petry-Ambrosius. Sie selbst weiht Interessierte in die Radiertechnik ein und hat zudem den 18-jährigen Enkel Julian als Gast im Atelier. Er studiert Kunst und Medienwissenschaften und zeigt Arbeiten, die „die Zerbrechlichkeit dieser Welt widerspiegeln“. Marlies Blauth hat ebenfalls einen Atelier-Gast. So sind neben ihren Landschaftbildern, abstrakter Kunst und mehr als 500 Miniaturen auch Schmuckstücke aus der Werkstatt der Osterather Schmuckdesignerin Sonja Thiemann zu sehen.

Dieter Golibrzuch geht es im weitesten Sinne um „die Verrücktheiten in der Kunst, ihre Vielfalt“. Er bringt in seinen Arbeiten die Zerrissenheit auf politischer Ebene ins Spiel und erinnert: „Kultur ist Bestandteil unseres Lebens“. Das findet auch Axel Olejnik. Der Künstler, der sich mit Teresa Bähr und ihren farbenfrohen Naturmotiven in seinem Lank-Latumer Atelier auf Besucher freut, arbeitet gerade an einem Porträt des Rolling Stones-Gitarristen Keith Richards: „Das ist mein gezeichneter Beitrag zum Zeitgeschehen.“

Angelika Kraft zeigt sich mit frisch kreierten Keramik-Figuren. Die Künstlerin und Galeristin präsentiert zudem Arbeiten der Niederländerin Lidiun Wolters und der Kaarsterin Iris Bolz. Auch in Ossum sind vielerlei Kunststile zu sehen. Im Atelier „Stein trifft Holz“, stehen Barbara Bredelin, Roland Giersch, Kalle Heitzer, Thorsten Klein und Svenja Neuendorf für Gespräche bereit. Weitere außergewöhnliche Objekte sind unter anderem im Atelier Klär-Werk Lörick bei Ulrike Holthöfer zu finden, in Strümp bei Heike Kleffmann und Erika Schlee oder auch im Güterbahnhof Osterath. Dort legt Lothar Taube die Hintergründe zu seinen vom John Lennon-Song inspirierten Arbeiten „Imagine“ offen. Das hat sich auch Laura Flöter vorgenommen, die im Alten Küsterhaus zu ihren Bildern mit dem Titel „Lost Places“ erzählen will.