Montessori-Schüler setzen ihr neues Segel
Ein Gönner stattete die Arbeitsgemeinschaft der Büdericher Gesamtschule jetzt bestens aus.
Ich finde diese Segel-AG so faszinierend, ich musste ihr einfach helfen“, sagt Andreas Zill. Der Segelmacher aus Flensburg war im November des vergangenen Jahres zum ersten Mal bei einem Tag der Offenen Tür auf die Arbeitsgemeinschaft der Büdericher Maria-Montessori-Gesamtschule aufmerksam geworden und begeisterte sich auf Anhieb für das Engagement der Jungen und Mädchen um AG-Leiter Stefan Krings. „Ich kannte vom Niederrhein bislang nur Dickschiffe. Dass es hier auch ein Gruppe mit einer Jolle gibt, fand ich überragend“, so Zill. „Allerdings hatte der Lappen, der an dem Mast der Jolle baumelte, mit einem Segel überhaupt nichts gemeinsam.“ Da entschloss er sich, der Schule ein neues Segel zu spendieren. Gestern übergab er sein Geschenk der Lehranstalt: Er hisste ein feines olympisches Regattasegel an der 470er-Zweimann-Rennjolle.
Seit drei Jahren gibt es die AG an der Schule, die auf so großes Interesse stößt, dass einmal pro Schuljahr das Los darüber entscheiden muss, wer überhaupt teilnehmen darf. „Wir könnten 50 Kinder aufnehmen“, sagt Krings. „Mit mehr als 20 Kindern kann man diesen Kurs aber nicht betreiben.“ Einmal pro Woche segeln die Gesamtschüler zwischen zehn und 17 Jahren in der achten, neunten und zehnten Schulstunde auf dem Kaarster See, die Boote leihen sie sich dabei von dem befreundeten Kaarster Segelclub. Vor zwei Jahren bekamen sie dann die 470er geschenkt, die über ein Trapez sowie über einen Spinnaker zur besseren Stabilität verfügt. Das 45 Jahre alte Gefährt war laut Frings allerdings „absolut schrottreif“. In den vergangenen Monaten haben es die Eltern zur großen Freude der Kinder in mühsamer Arbeit sowie mit viel Akribie und Hingabe wieder flottgemacht. Sie haben geschliffen, laminiert und zuletzt lackiert. So wurde aus dem ursprünglich roten Wrack ein schickes weißes Bott.
Der Büdericher Jonathan Kraushaarist begeistert von dem Umgang mit dem Boot. Gerne erzählt er von den Erlebnissen bei einem Ausflug ins belgische Ophoven nahe Roermond. Dort segelten er und seine Schulkameraden mit dem „Windbeutel“ auf einem Baggerloch und auf der Maas. „Es ist richtig cool, wenn der Wind in das Segel fährt und das Boot Fahrt aufnimmt“, sagt der 13-Jährige schwärmerisch. Nun freut er sich schon auf die erste Tour mit dem neuen Segel.