Ausstellung in Meerbusch Will Brüll-Ausstellung in der Teloy-Mühle
Meerbusch · Die Ausstellung in der Reihe MeerbuschKunst wird am Sonntag in der Teloy-Mühle eröffnet. Sie dokumentiert, wie ausgeprägt das Künstler- und Sammlerleben des 2019 verstorbenen Will Brüll war.
Das, was in der Teloy-Mühle zu sehen ist, stellt nur einen Überblick dar. Aber dieser zeigt einen beeindruckenden Querschnitt davon, wie eng Will Brüll (1922-2019) nicht nur in seine eigenen Arbeiten, sondern auch in die Werke anderer, meist namhafter Künstler eingebunden war. Deshalb steht „Will Brüll – Künstler und Sammler“ über der Ausstellung im Rahmen der MeerbuschKunst, die in Zusammenarbeit mit der Brüll-Houfer-Stiftung entstanden ist.
Bürgermeister Christian Bommers fasst im Vorwort zum Katalog zusammen: „Die Ausstellung zeigt einen faszinierenden Überblick über das Lebenswerk eines außergewöhnlichen und faszinierenden Mannes.“ Will Brülls Leben war von der Kunst geprägt, er fand seine Erfüllung im Wirken und Gestalten. Wie intensiv sein Künstler- und Sammlerleben ausgeprägt war, wird in der Teloy-Mühle deutlich sichtbar.
Kunsthistorikerin Margot Klütsch ist es gelungen, beim Gang durch die Präsentationsräume eine Zuordnung zu schaffen: „Im Laufe der Jahrzehnte legte Brüll eine eigene hochkarätige Kunstsammlung an. Deren Hauptakzent liegt bei der Kunst der klassischen Moderne. Sie wird durch Kleinplastiken früher europäischer und außereuropäischer Kunst ergänzt. Seine Sammlung ist ein Spiegel mit vielen Facetten.“ Den Objekten aus dem 20. Jahrhundert sind als „Korrespondenten“ Verbindung schaffende Arbeiten des Künstlers gegenübergestellt. Aus der großen Sammlung der Kultobjekte wird eine kleine, repräsentative Auswahl gezeigt. „Es ging Brüll vor allem darum, die Fläche aufzubrechen, Beziehung zum Raum zu schaffen“, erklärt Margot Klütsch.
Brüll ließ sich von
anderen Künstlern inspirieren
Dazu wird ein abstraktes Aquarell von Julio Gonzalez, einem Mitarbeiter Picassos, gezeigt. Auch Brülls Formensprache ist identisch. Es sind Zeitzeugen aus der Akademiezeit zu sehen. Will Brüll pflegte intensiven Kontakt zu Künstler-Kollegen, von deren Werken er sich inspirieren ließ.
Das innere Mühlenrund, die Rotonde, ist gewissermaßen der Mittelpunkt der Ausstellung. Dort ist die leuchtend blaue Skulptur „Nike“ von Yves Klein zu sehen – mit der unmittelbar in Bezug gesetzten Brüllschen „Nike“. Hier sind auch die Klassiker der Moderne versammelt – Miro, Picasso, Brack, Henry Moore oder Jawlensky. „Das sind alles Namen, die einen großen Klang haben“, ergänzt Margot Klütsch. Sie wurde intensiv von Kirsten Lammertz-Lang als Brüll-Kennerin und Mitarbeiterin der Brüll-Houfer-Stiftung, unterstützt.
Die Werke wurden durch Zufall beim Rundgang durch die Brüllsche Mühle entdeckt. Kirsten Lammertz-Lang war an der Erstellung des 192 Seiten starken Katalogs (Preis 20 Euro) beteiligt. „Er wurde von der Grafikerin Conny Türk gestaltet und enthält rund 200 Abbildungen. Mit dieser Ausstellung und dem Katalog ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, freut sich Kunsthistorikerin Margot Klütsch. Sie wird in die Ausstellung einführen. Die Begrüßung übernimmt Petra Schoppe, erste stellvertretende Bürgermeisterin.
Vernissage: Sonntag, 11 Uhr. Ausstellungsdauer: Bis 21. Mai. Öffnungszeiten Mittwoch bis Samstag 16-19 Uhr, Sonn- und Feiertage 11-18 Uhr. Teloy-Mühle, Dr. Stephan-Grüter-Platz.