Zweiter Jugendroman von Heike Grulich Autorin aus Strümp schreibt über den Respekt vor der Natur

Meerbusch · Heike Grulich aus Strümp hat ihren zweiten Roman veröffentlicht. Es ist wieder ein Fantasyroman für Jugendliche geworden, in dem es auch um den Schutz der gefährdeten Natur geht.

Heike Grulich zeigt in ihrem Garten in Strümp ihr neuestes Werk, den Fantasyroman „Arbor – Du musst Dich erinnern“.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Im ersten Buch der Autorin Heike Grulich mit dem Titel „Genius“ ging es um die 17-jährige Antonia, die viele Abenteuer mit einer weiterentwickelten Spezies der Menschheit erlebt. Im Mittelpunkt stand schon in diesem Roman der Respekt vor der Natur, die in Gefahr ist, zerstört zu werden, und der Kampf um deren Erhalt. Und genau dieses Thema greift die Meerbuscher Schriftstellerin auch im zweiten Buch mit dem Titel „Arbor“ auf. Schon der Blick auf das Titelbild macht schnell klar: Auch hier spielt die Natur eine große Rolle. Ein Junge – der namensgebende Arbor – steht im nebelverhangenen Wald zwischen den Stämmen dunkler Bäume. Die Unterzeile „Du musst Dich erinnern“ lässt einiges erahnen.

In diesem Buch aus der Kategorie „Urban Fantasy“ geht es um einen 16-jährigen Jungen, der im Alter von zwölf Jahren nach einem Unfall sein Gedächtnis verliert und erst nach vielen Irrungen und Wirrungen vier Jahre später seiner eigenen Erinnerung auf die Spur kommt. Er erfährt, dass er magische Kräfte hat, die er für den Erhalt der Natur einsetzen kann. Und genau das macht er im Laufe des Buches auch auf abenteuerliche Art und Weise. Denn Grulich schickt ihren jungen Hauptcharakter mit seinen Freunden nach Amerika: in die Klonkolonie Pando mit ihren knapp 50.000 Amerikanischen Zitterpappeln im Fishlake National Forest in Utah. Der Baum gilt mit einem Alter von 14 000 Jahren als eines der ältesten und schwersten Lebewesen der Erde. Diese Kolonie gibt es wirklich – alles andere entspringt der Phantasie der Autorin. „Meine Bücher schreiben sich von selbst“, sagt Grulich und wundert sich über sich selbst. Auch die Handlung für dieses zweite Buch hatte sie schon lange im Kopf und brauchte ihre Ideen nur noch aufzuschreiben. Wieder sind 304 Seiten herausgekommen, die sich in einem Rutsch lesen lassen. „Es ist dieses Mal nicht ganz so poetisch wie im ersten Buch, dafür etwas unterhaltsamer und leichter verdaulich“, kündigt die Autorin an.

Inspiriert hat sie bei dieser Geschichte übrigens unter anderem Peter Wohlleben, Deutschlands bekanntester Förster und Wald-Experte, der schon viel über den Wald und seinen Zustand veröffentlicht hat. Und der wie der Protagonist in ihrem neuen Buch weiß: Bäume kommunizieren miteinander, kümmern sich um ihren Nachwuchs und pflegen ihre alten und kranken Nachbarn. Denn darum geht es im neuen Werk. Dass ein Wald droht zu sterben, weil er von Menschenhand zerstört wird. Dem Förster aus der Eifel will Grulich jetzt ihr Buch schicken, das schließlich den Baum im Titel hat: Arbor heißt übersetzt aus dem Lateinischen Baum.

Die 46-Jährige Meerbuscherin hat einen 13-jährigen Sohn und weiß ungefähr, was Jugendliche interessiert und wie man sie für ein Buch oder eine Geschichte begeistern kann. Sie weiß aber auch: „14-Jährige und Ältere lesen kaum noch Bücher, sondern wandern in die digitale Welt ab.“ Darum müsste sie eigentlich – so raten es ihr auch Literaturexperten – für eine jüngere Zielgruppe schreiben. Damit tut sie sich aber schwer, sie möchte, dass die etwas älteren Jugendlichen ihre Sprache einordnen können.

Grulich lebt seit Ende 2018 in Strümp, arbeitet nach einer Unterbrechung jetzt wieder in Vollzeit als Projektmanagerin in Düsseldorf. Um ihre Bücher auf den Markt zu bringen, hat sie mit Feetjebooks ihren eigenen Verlag gegründet. Auch fürs Marketing ist sie selbst zuständig, hat unter anderem Kontakt zur Meerbuscher Stadtbücherei aufgenommen und will dort demnächst aus ihren Büchern vorlesen. Aber auch mit anderen Autoren ist sie in Kontakt und versucht gerade, mit einer Literaturagentur einen größeren Verlag zu finden. Denn: Das dritte Buch ist schon in Arbeit. „Die ersten 60 Seiten sind schon geschrieben.“ Das wird keine Fortsetzung von Genius oder Arbor, sondern wieder eine eigene, unabhängige Geschichte. Auch hier der Kern, der ihr persönlich immer schon seit ihrer Jugend wichtig ist: „Der Respekt vor der Welt, in der wir leben.“