Bei Hochwasser droht Kläranlagen-Überflutung
Das Land plant auf Meerbuscher Seite eine Verschiebung des Rheindeiches. Dagegen laufen Vertreter der Stadt Sturm.
CDU-Ratsherr Uwe Wehrspohn hat vor den Folgen einer Überflutung der Ilvericher Altrheinschlinge gewarnt, wie sie das Land für extreme Hochwasserlagen plant. „400 000 Menschen in Düsseldorf und Meerbusch wären von der bei Ilverich liegenden Kläranlage abgeschnitten“, warnte Wehrspohn jetzt im Planungsausschuss. „Von diesen 400 000 Menschen läuft das Abwasser mit Fäkalien dann ungefiltert in den Rhein.“
Die Kläranlage reinigt das Abwasser von zwei Dritteln Düsseldorfs und von ganz Meerbusch. Wehrspohn forderte die Meerbuscher Stadtverwaltung auf, die Landesregierung auf dieses Risiko noch einmal dezidiert hinzuweisen. Mit einer Überflutung der Altrheinschlinge sei auch verbunden, dass der A 44-Tunnel vollläuft: „Die Elektrik im Tunnel können wir danach komplett erneuern“, sagte der CDU-Politiker aus Meerbusch. Im neuen Landesentwicklungsplan (LEP) ist vorgesehen, dass der Deich im Bereich der Ilvericher Rheinschlinge zurückversetzt wird, um extremes Hochwasser besser beherrschbar zu machen. Die Stadt hat dazu jetzt eine Stellungnahme abgegeben, die Dezernent Michael Assenmacher im Planungsausschuss noch einmal mit den Politikern diskutierte.
Uwe Wehrspohn äußerte dabei die Kritik, dass die Ablehnung dieser Maßnahme zu wenig scharf formuliert worden sei. „Sein“ CDU-Fraktions-Chef Werner Damblon hält hingegen ein neues Schreiben nicht für nötig. Meerbuschs Planungsdezernent Michael Assenmacher stellte im Aussschuss eine Klage gegen den Landesentwicklungsplan in Aussicht. „Die Regierung wird jetzt einen Abwägungsprozess machen. Notfalls müssen wir überlegen, ob wir gegen das Land klagen.“ sep