Bilder der Zerstörung: Fotoausstellung über Fukushima

Stadt zeigt in der Mediothek eine 40-teilige Fotoausstellung zum Gedenken an die Katastrophe in Fukushima.

Meerbusch. 40 ergreifende Aufnahmen des japanischen Fotografen Satoshi Ueda sind von Samstag bis einschließlich 17. März in der Mediothek am Franz-Schütz-Platz in Büderich zu sehen. Satoshi Ueda hat nach der Erdbeben-Tsunami-Katastrophe vom 11. März 2011 die furchtbaren Zerstörungen in seiner Heimatstadt Rikuzen Takata dokumentiert. Titel: „Tsunami: Tears of the Earth“. Zur Vernissage am Freitag, 17 Uhr, spricht Bürgermeister Spindler. „Wir wollen mit der Ausstellung auf die bei weitem nicht überstandene Not im Katastrophengebiet aufmerksam machen“, so Spindler. „Wir wollen aber auch den deutsch-japanischen Dialog in Meerbusch wieder beleben.“

Die Stadt Rikuzen Takata, die in der Präfektur Iwate liegt, gilt als eine der am schwersten betroffenen Städte der Region. Häuser mit weniger als drei Geschossen wurden komplett überflutet, größere Gebäude standen bis zum dritten Stockwerk unter Wasser. Die Tsunamiwelle erreichte in der Stadt eine Höhe von 13 Metern, die Flutbrecher waren allerdings nur für eine Welle bis zu vier Metern Höhe ausgerichtet. Die lokalen Behörden verzeichneten die Zerstörung von 80 Prozent der 8000 Häusern, mehr als 2000 Bewohner verloren ihr Leben oder gelten als vermisst.

Fünf Tage nach dem verheerenden Beben und dem Tsunami erreichte der Fotograf Satoshi Ueda seine Heimatstadt. In seinen Bildern spiegelt sich das Entsetzen über das apokalyptische Ausmaß der Katastrophe wider. Im Tsunami kam auch Uedas Mutter ums Leben. Mit seiner Wanderausstellung „Tears of the Earth“ will Ueda die Zerstörung seiner Heimat, den langen Weg des Wiederaufbaus und die Rückkehr zu einer annähernden Normalität auch der Öffentlichkeit außerhalb Japans vor Augen führen.

Dass Uedas Fotografien jetzt auch in Meerbusch zu sehen sind, ist schlüssig. Meerbuschs japanischer Partnerstadt Shijonawate wurde unmittelbar nach der Katastrophe die Stadt Rikuzen Takata als Hilfsgebiet zugeteilt.

In Meerbusch war das Schicksal der Katastrophenopfer auf viel Mitgefühl und große Hilfsbereitschaft gestoßen. Nach einer ergreifenden Trauerzeremonie im März 2011 am Alten Kirchturm hatte die Stadt das Spendenkonto „Meerbusch hilft Japan“ eingerichtet. Bei Konzerten, Sponsorenläufen, Versteigerungen und anderen Benefiz-Aktionen wurden 18 000 Euro gesammelt. Shijonawates Bürgermeister Natsuki Tanaka übergab den Betrag persönlich. Die Spende soll helfen, in Rikuzen Takata unter anderem die fünf zerstörten Schulen wieder aufzubauen.

„Die Menschen helfen einander und sprechen sich Mut zu“, sagt Satoshi Ueda. „Jede noch so kleine Geste kann Kraft spenden und Licht in das Leben bringen.“

Nach Informationen aus Meerbuschs Partnerstadt Shijonawate sind in großen Teilen des Katastrophengebiets noch Aufräumarbeiten im Gange. Wie der Wiederaufbau auf den geräumten Trümmerfeldern im einzelnen vonstatten gehen soll, sei noch nicht geklärt. Notunterkünfte seien errichtet, in Provisorien laufe ein notdürftiger Schulbetrieb. Bis die Schulen wieder intakt seien, vergehe aber noch viel Zeit.