Meerbusch Zentraler Ortseingang Bösinghoven ist gesperrt
Bösinghoven · Der Ausbau der A57 wirkt sich auf den Ortsteil aus. Seit Wochen ist die Ortszufahrt komplett gesperrt, ein Ende nicht absehbar. Im Sommer wird die Unterführung gesperrt. Ein Trost: Dafür gibt es nun besseren Lärmschutz.
Paul Janssen steht kopfschüttelnd vor der abgesperrten Ortseinfahrt in Bösinghoven. „Schon seit Wochen komme ich hier nicht mal mehr mit dem Fahrrad durch“, sagt der 68-Jährige, den eigentlich nur wenige hundert Meter von seinem Wohnhaus trennen. Doch seit einiger Zeit muss der Rentner einen Umweg in Kauf nehmen, um nach Hause zu gelangen. Aufgrund des sechsspurigen Ausbaus der A57 zwischen dem Autobahnkreuz Meerbusch und der Anschlussstelle Krefeld-Oppum ist die zentrale Ortseinfahrt an der Bösinghovener Straße für die Bürger nicht mehr zugänglich. Um in ihren Stadtteil zu gelangen, müssen die knapp 2500 Einwohner entweder die Schleife über die Brücke „Am Weilerhof“ oder aber über die Brücke an der Hauptstraße nahe der Raststätte Geismühle nehmen. „Es sind ja nur ein, zwei Kilometer, die man mehr fahren muss, aber trotzdem nervt es auf Dauer, gerade wenn man es mal eilig hat“, sagt Janssen.
Als die Autobahn GmbH Ende des vergangenen Jahres gemeinsam mit den Stadtwerken Meerbusch als vorbereitende Maßnahme für den Brückenabriss an der Bösinghovener Straße eine Gasleitung verlegt hatte, wurde die Zufahrt erstmals gesperrt. Zwischenzeitlich wurde sie wieder geöffnet, doch seit Ende Januar laufen zum einen langwierige Kanalarbeiten, zum anderen haben parallel dazu die Rodungsarbeiten im Bereich der alten Lärmschutzwand und der Böschung zwischen dem Rastplatz Geismühle und dem Brückenbauwerk Weilerhof in Fahrtrichtung Köln begonnen. Die Folge: Seit Wochen ist die Zufahrt erneut komplett gesperrt – sowohl für Autos, Radfahrer und Fußgänger als auch für Busse und Einsatzfahrzeuge.
Wann die Bösinghovener wieder ihre zentrale Ortseinfahrt nutzen können, ist schwer vorauszusehen. „Im Sommer wird die Unterführung erst einmal komplett geschlossen und das Bauwerk zunächst in Richtung Köln abgebrochen“, sagt Manuel Kölker, Stabsstelle Kommunikation, Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH. Immerhin gibt es auch eine gute Nachricht für alle Einwohner: Obwohl die A57 in diesem Bereich noch nicht sechsspurig ist, gibt es dank einer neue Lärmschutzwand seit Mitte vorigen Jahres einen besseren Lärmschutz.
Die bisherige Wand war nur drei Meter hoch, die neue bis zu neun Meter. Die schwarzen Elemente, die momentan noch zu sehen sind, bilden dabei lediglich die Unterkonstruktion. „Wegen Lieferengpässen kam es hier leider zu leichten Verzögerungen“, sagt Kölker.
Die Schließung der letzten Lücken in der Lärmschutzwand sowie die Montage der neuen, abschließenden Aluminiumlochplatten sollen bis Anfang Mai beendet sein. Für Paul Janssen ist das zumindest ein kleiner Trost: „Wenn wir jetzt im Sommer bei schönem Wetter im Garten sitzen, ist es dann hoffentlich ein bisschen ruhiger.“
Ruhiger ist es auch generell in dem Stadtteil geworden, nachdem dieser in den vergangenen Wochen noch einer Großbaustelle geglichen hatte. Neben Kanalbauarbeiten der Stadt sorgte vor allem der Ausbau des Glasfasernetzes für Beeinträchtigungen. Gleich an mehreren Stellen rissen Mitarbeiter der Deutschen Glasfaser die Straßen auf, um die entsprechenden Kabel und Leitungen zu verlegen. Die entstandenen Fräskanten sind inzwischen verschwunden, so dass man innerhalb von Bösinghoven wieder ohne Einschränkungen mit dem Auto oder Fahrrad fahren kann.