Nach langer Corona-Pause Wie die Feuerwehr löscht und schützt
Büderich · Auf dem Feuerwehrgelände in Büderich waren Einsatz- und Löschfahrzeuge aufgestellt. Dazu gab es am „Tag bei der Feuerwehr“ viele Aktionen. Und die kamen bei den Kindern, aber auch bei deren Eltern gut an.
Nach dreijähriger Corona-Pause hatte der Löschzug Büderich der Feuerwehr Meerbusch am Sonntag wieder zu seinem beliebten „Tag bei der Feuerwehr“ rund um das Gerätehaus
Auf dem Feuerwehrgelände waren Einsatz- und Löschfahrzeuge aufgestellt, die große Drehleiter ragte in den blauen Himmel. Dazu gab es einige Aktionen, die bei den Kindern, aber auch bei ihren Eltern gut ankamen. Schnell bildeten sich am Absperrgitter lange Schlangen. Schon die Kleinsten durften sich am Wasserschlauch versuchen. Für sie war eine Holzwand mit bunten Häusern bemalt worden. Eines brannte lichterloh und musste nun schnell gelöscht werden. Dazu sollten die Kids auf ein Loch zielen, das sich im Dachgeschoss befand. Und das war gar nicht so einfach. Aber es machte offensichtlich viel Spaß. Gleich nebenan animierte die Jugendfeuerwehr die Kinder, den Umgang mit einem Feuerlöscher zu trainieren. Dazu waren diese mit Wasser und Druckluft gefüllt worden. In einer Feuerschale befand sich ein metallener Würfel, der plötzlich in Flammen stand. Mit einem kräftigen Strahl aus dem Feuerlöscher musste der Brandherd gelöscht werden, was in den meisten Fällen gut gelang und Spaß machte.
Oberbrandmeister Tobias Vollbracht, stellvertretender Löschzugführer der Freiwilligen Büdericher Feuerwehr, hat schon vor 20 Jahren bei der Jugendfeuerwehr begonnen, animiert von seinem Großvater, der auch bei der Freiwilligen Wehr war. Doch heute seien die Aufgaben viel komplexer. „Jede der Meerbuscher Löschgruppen versieht neben den normalen Aufgaben wie der Brandbekämpfung spezielle Aufgaben“, erläutert er. Die Büdericher Gruppe habe ein Boot, um Menschen aus dem Rhein retten zu können, die große Drehleiter und einen Gerätewagen Gefahrgut. Dieser konnte bei dem Tag der offenen Tür besichtigt werden. Hierfür ist Feuerwehrmann Udo Millen zuständig, der vor 47 Jahren bei der Jugendfeuerwehr begann.
Das Fahrzeug ist gespickt mit Utensilien, die besonders beim Einsatz von Chemieunfällen notwendig sind. Neben speziellen Schutzanzügen für die Einsatzkräfte gibt es Messgeräte, um zu prüfen, welche giftigen Stoffe sich in der Luft befinden könnten. Laufen verdächtige Flüssigkeiten aus, müssen der Behälter und die Umgebung abgedichtet werden. „Zum Glück gibt es in der Umgebung einige Chemiefirmen, die uns nach der ersten Bestandsaufnahme mit Fachleuten zur Seite stehen“, so Millen.
Prekär sei ein Brand vor zwei Jahren gewesen, als sich in einem Keller unsachgemäß gelagerte Gefahrenstoffe wie Unkrautvernichter befunden und nach dem Löschen in der Nacht erneut entzündet hätten.
Durch die Nähe zur Autobahn ist die Büdericher Wehr auch dort häufig im Einsatz und muss Verletzte bergen. An einem Aktionsstand konnten die Besucher an einem demolierten Auto selbst Hand anlegen und mit einer hydraulischen Rettungsschere den Unfallwagen öffnen. Wie Ingmar Kasprowicz, der aber zunächst Helm, Jacke und Handschuhe der Wehr überziehen musste. „Papa wird jetzt ein Feuerwehrmann“, freute sich sein Sohn, der die spannende Aktion verfolgte.