Büderich: Spektakuläre Himmelsbilder

Boris Gorski ist Pyrotechniker. In einem Anbau in Büderich tüftelt er neue Feuerwerk-Inszenierungen aus – für Großereignisse, Feste oder Filme.

Büderich. Im Film- und Freizeitpark von Warner Brothers in Bottrop-Kirchhellen hatte Boris Gorski einen guten Job. Doch vor rund vier Jahren hat sich der Pyrotechniker selbstständig gemacht. Seitdem bestückt der Büdericher mit seiner Firma X-Magic Veranstaltungen von der Hochzeit bis zum Firmenjubiläum mit seinen spektakulären Feuerwerk-Inszenierungen.

"Es läuft langsam an. Aber mir wurde schon im Vorfeld prophezeit, fünf bis zehn Jahre müsste man sich in Geduld üben, bis das Geschäft richtig ins Rollen kommt", sagt der 32-Jährige, der mit seinem Büro hinter der Garage des Privathauses an der Witzfeldstraße noch gut auskommt.

Gorskis Spezialgebiet ist das Großfeuerwerk, sozusagen der Klassiker des Metiers, wie man es etwa von der Düsseldorfer Rheinkirmes kennt. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist jedoch weit größer. Alle Varianten hat der Büdericher im Angebot.

Das Feuerwerk mit Musikbegleitung (live oder vom Band) ist ebenso darunter wie die barocke Version, die mit ihren Effekten einst Fürsten und und Könige erfreute. Lichterbilder, Firmenembleme oder Produktpräsentationen können mit einem Grafik-, Knalleffekte mit dem Akustik-Feuerwerk betont werden. Schall und Rauch machen neben Nebel und Flammen das Tages-Feuerwerk zu einem optischen Ereignis. Die Indoor-Pyrotechnik für Theater-Aufführungen oder Rock-Shows rundet die Angebotspalette ab.

Höchstleistung verlangt dem Pyrotechniker das japanische Feuerwerk ab. "Sehr aufwändig und umfangreich, da mehrere Bilderserien erzeugt werden", beschreibt Gorski das Hanabi-Event (japanisch für Feuerblume).

Je nach Größe und Aufwand des Auftrags muss sich Gorski bis zu drei Partner mit ins Boot holen, etwa beim Silvester-Feuerwerk für Bayer in Leverkusen, das er jedes Jahr organisiert. "Das sind Fachleute, die wie ich ihr jeweiliges Spezialgebiet haben."

Diese berufsbedingte Partnerschaft hat Gorski jetzt noch weiter ausgedehnt. Für Groß-Veranstaltungen kann er ein ganzes Event-Paket mit Magiern, Stunt-Darstellern oder Hypnothiseuren schnüren. "Wir schustern uns gegenseitig Aufträge zu", erklärt der 32-Jährige. Das Netzwerk komplettieren Experten für Special Effects, "denn kaum eine Filmproduktion kann doch heutzutage noch darauf verzichten, dass an irgendeiner Stelle etwas explodiert".

Boris Gorski konzentriert sich dabei immer auf das, was er kann, das Feuerwerk. Seine Lagerbestände versucht er möglichst klein zu halten, "denn die Kosten für das Material sind schon enorm". Neuerdings bietet er auch Feuerwerk für den Eigenverbrauch an, das man mit einer Ausnahmegenehmigung erwerben kann.

Während dieses Privat-Paket ab 200 Euro zu haben ist, muss man für ein Großfeuerwerk im eher bescheidenen Rahmen mindestens 1000 Euro hinblättern. Dass sich sein Einsatzgebiet auf Deutschland beschränkt, versteht sich fast von selbst: "Versuchen Sie mal mit Feuerwerkskörpern für über 1000 Euro über die Grenze zu kommen."