Das „Kabüffchen“ erstrahlt jetzt in neuen bunten Farben
In der zweiten Sommerferienwoche beschäftigten sich die Kinder an der Theodor-Fliedner-Schule mit Kunst.
Besondere Wertsachen beherbergt der Schuppen auf dem Hof der Theodor-Fliedner-Schule in Lank: Spielzeug und Fahrräder. Ein trostloses Dunkelbraun hatte die Holzverkleidung zuvor — die Kinder wollen ihr „Kabüffchen“ aber bunt und schön. Also nutzen sie die Sommerferien, den Abstellraum umzugestalten. Die Malerei gehört zum Ferienprogramm, das der OBV Meerbusch an der Grundschule in Lank anbietet. Je nach Woche sind zwischen 60 und 80 Kinder für die Betreuung angemeldet.
Drei Landschaften sollen das „Kabüffchen“ zieren: Dschungel, Wüste, Meer — so wünschen es sich die kleinen Künstler. Peter Vohralik von der Lanker Malschule „Profil — ein Raum für Kunst“ wurde zur Unterstützung geholt. Vohralik gibt den Kindern immer wieder Tipps und malt selbst. Der achtjährige Florian tunkt seine Farbrolle in einen Behälter und stellt fest: „Ich male ohne Farbe.“ Das Grau ist leer. Vohralik hat aber bereits Neues gemischt. Lucia streicht und streicht. Auf die Frage, ob sie mal Pause machen möchte, sagt die Siebenjährige: „Ne, wir können noch viel viel mehr.“ Der vollgekleckste Kittel reicht ihr bis zu den Unterschenkeln. Ein Leuchtturm und Meereswellen sind schon aufgemalt. Tiere und Regenwaldbäume sollen folgen. Die Backsteinmauer der angrenzenden Turnhalle wird auch noch übernommen. Vohralik erklärt: „Mit großen Schwämmen stempeln wir die Backsteine in verschiedenen Rottönen auf den Schuppen.“
Nicht alle Kinder können auf einmal malen. Auf dem Schulhof turnt eine Gruppe auf einer Hüpfburg. Nur die Köpfe lugen für ein paar Sekunden hervor, wenn die Kleinen in die Luft abheben. In einer Ecke schwingen Liliya und Josefina, beide acht Jahre alt, Holzstäbe mit Krepppapier: „Hier kommt der Tanz der Verzauberten“, leitet Liliya die Show ein. „Am Anfang verzaubert einer...“ Josefina unterbricht: „Nein, erst bist du die Hexe, dann verzauberst du mich.“ Nachdem die beiden den Handlungsstrang noch einmal durchgegangen sind, geht es los: Die Mädchen hüpfen von der Bank, tänzeln und schlagen Rad. Sieht schon ziemlich perfekt aus. Nur einen Vormittag lang haben sie diesen Tanz einstudiert.
Jede Woche steht unter einem anderen Motto. Zuerst ging es sportlich zu, derzeit künstlerisch und demnächst natürlich. Die Jungen und Mädchen besuchten bereits den Abenteuerspielplatz in Heerdt und übten Inline-Skaten. Diese Woche machen jeweils 15 Kinder einen Ausflug zum Kunstmuseum nach Krefeld. In der dritten Woche erwarten die Kinder Waldspaziergänge und Experimente. Ein Besuch bei dem Verein „Yellowstone Indianer“ ist auch geplant. Es geht ums Leben und Überleben in der Wildnis.