Demokratiekurs: Schüler lernen, sich einzumischen
WZ-Redakteurin bringt Jugendlichen das Thema Zeitung näher.
Büderich. Alles ist ruhig. Konzentriert beugen sich die Kinder über die Zeitungen, die über die Tische im Awo-Mütterzentrum in Büderich ausgebreitet sind. WZ-Redakteurin Frauke Konzak erklärt bei einem Workshop, wie man eine Nachricht schreibt.
Dabei finden besonders die W-Fragen Beachtung: „Die W-Fragen kennen wir”, rufen die Kinder und zählen auf: „Wer hat wann was wie warum gemacht?”
Karolina (11), Katerina (11), Beydanur (11), Furkan (9), Berkan (10) und Kerimcan (10) nehmen an dem Awo-Projekt „Spaß an Kultur“ teil — ein Demokratiekurs, der Interesse für den Stadtteil Büderich und lokalpolitische Ereignisse wecken soll.
„Mit dem Kurs möchten wir demokratische Werte vermitteln. Deswegen wird hauptsächlich in Gruppen gearbeitet und die Kinder können selbst Vorschläge einbringen”, erklärt Ebru Güven, die für das Projekt verantwortlich ist.
Seit Februar sitzen die Kinder einmal pro Woche beisammen. Unter anderem haben sie Ideen für den geplanten Spielplatz am Frankenweg gesammelt und auch Architekten getroffen. Güven sagt: „So wird nachvollziehbar, wie sich ein Stadtteil entwickelt — und den Kindern wird die Politik näher gebracht.”
Dabei erfahren sie auch, warum es in einer Demokratie wichtig ist, sich zu informieren und mitreden zu können: Das geht nur mit einer Tageszeitung wie der Westdeutschen Zeitung. Und so gewährt der Workshop Einblicke in die tägliche Arbeit von Journalisten. Kreativität ist gefragt: Wie beschreibe ich die Geschehnisse auf einem Foto? Da wird ein Bild, auf dem Jugendliche vor Freude in die Luft springen, ganz unterschiedlich gedeutet: „Sie haben ihr Abitur beendet”, schreibt Karolina, Kerimcan schreibt: „Sie springen vor Freude, weil sie in die höhere Schule gekommen sind.”
Spaß haben sie alle sichtlich. Furkan sagt: „Ich musste gar nicht lange überlegen, was ich schreibe. Ich habe es einfach gewusst und dann losgelegt.” Und Karolina fügt hinzu: „Wenn ich überlege, ob ich draußen spielen oder am Demokratiekurs teilnehmen soll — dann würde ich lieber zum Kurs gehen.”